Dunklegil.de
Inhalt  
  Prolog
  Kapitel 1 - Wer bin ich
  Kapitel 2 - Fantasybücher
  Kapitel 3 - Mangas
  Kapitel 4 - Galerie
  Kapitel 5 - Slash Pics
  Kapitel 6a - Mein Buch
  => 400 Jahre Dunkelheit
  => 400 Jahre Dunkelheit Fortsetzung ab Kapitel fünf
  => 400 Jahre Dunkelheit Fortsetzung ab Kapitel sieben
  => Zusatzkapitel
  Kapitel 6b - Fan Fiction
  Kapitel 7 - Forum
  Kapitel 8 - Umfragen
  Kapitel 9 - Gästebuch
  Kapitel 10 - Kontakt
  Kapitel 11 - Intern
  Epilog - News
  Impressum
400 Jahre Dunkelheit Fortsetzung ab Kapitel fünf

Kapitel V - Das Wiedersehen

Noch ca. eine Woche dauerte meine "Heim-" Reise. Am Abend des 11. Januars 1642 traf meine Kutsche in Florenz ein. Kurz nach den Stadtmauern, es war glücklicherweise schon nach Sonnenuntergang, stob ich aus der Kutsche und hastete die altvertrauten Strassen entlang. In Windeseile, kein Sterblicher hätte mich erblicken können, rannte ich zu der Villa meines Meisters. Voller Vorfreude auf unser Wiedersehen, achtete ich nicht darauf, dass er sich vielleicht erschrecken würde, wenn sein verlorener Sohn wieder vor ihm stehen würde. Völlig benebelt sprang ich auf unseren alten gemeinsamen Balkon und riss freudestrahlend die Türen auf. "Ich bin wieder da, mein Vater und Meister!"

... Nichts! Es passierte nichts, wo war er denn? Das ganze Haus lag im Dunkeln. War er verzogen oder nur auf der Jagd? Nein, wenn er auf Jagd wäre, dann wären zumindest die Hausangestellten da. ... Erst in diesem Moment realisierte ich, das sämtliche Möbel weg waren. Keine Teppiche mehr und die Wände waren nackt und kalt. Ein Schauer durchlief mich. Wo war er? All diese Strapazen für nichts? Das kann nicht sein. Er wusste dass ich früher oder später zurückkommen würde, er würde nicht gehen ohne mir eine Nachricht zu hinterlassen.

Ich begann zu suchen. Jeden Winkel, jede Ecke, sogar den Garten und als letztes den Keller mitsamt unserer alten Gruft, die wir immer für Notfälle parat hielten. Immer noch nichts. Hab ich was übersehen, war ich nicht gründlich genug gewesen? Doch halt, was ist das? Ein kleiner Haufen zusammengefegter Staub hinter der Eingangstür. Ich fing an den Staub zu zerteilen und da, ganz unten zwei kleine Nummern in den Marmor geritzt. Was bedeuteten sie? Sind sie dort regulär, oder wurden sie tatsächlich von Santiego dort hineingeritzt?

03/15 Was hatten sie zu bedeuten? Ca. eine Stunde lang kniete ich vor dem Boden hinter der Tür und rätselte. In der Zwischenzeit kam auch die Kutsche an, mit meinen wenigen Habseligkeiten und hatte jene ausgeladen. Langsam spürte ich Hunger aufkommen und so ging ich aus und suchte in ein paar dunklen, düsteren Gassen nach einem besonders verdorbenen Exemplar.

Es war nicht schwer ihn zu finden. Ich empfing ein paar wirklich miese Gedanken, die zu einem wohl bezahlten und skrupellosen Zuhälter und Mörder gehörten. Er war etwa fünfunddreißig Jahre alt, gut rasiert und sehr gepflegt und sah gut gekleidet aus. Insgesamt hatte er schon an die zwanzig Menschen getötet und die Huren in seinem Bezirk wurden regelmäßig von verprügelt und misshandelt. Oh ja! Dies war der Richtige. Stark, groß und von der übelsten Sorte. Ich trat ihm in den Weg und sofort spürte ich seine Boshaftigkeit in natura.

"Bursche, geh mir aus dem Weg, oder du wirst es bereuen!"

"Aber ich wollte sie doch nur was fragen, werter Herr!"

Ich spielte wieder meine Glanzrolle als unschuldiger, wissbegieriger Junge. Sehr praktisch wenn man aussieht wie ein kleiner Engel von neunzehn Jahren, man kann viele zum Narren halten! Bei ihm war dies nicht anders, seine Miene hellte sich schlagartig auf und ein Anflug von Neugierde blitzte in seinen Augen auf.

"Und welche Frage möchtest du mir stellen? Was kann ich denn wissen, was so einen zierlichen jungen Mann interessiert?"

Ich hatte ihn, er besah mich genauer und erkannte erst jetzt meine gesamte Schönheit. Die langen braunen Haare und meine funkelnden grünen Augen, eingefasst von dichten, langen, geschwungenen und schwarzen Wimpern. - Er hatte jetzt durchaus Interesse an mir. Ich sah in seinem kleinen, beschränkten Hirn wie er sich ausmalte mich zu verführen und anschließend in seine Gruppe von bedauernswerten Huren zu integrieren.

"Nun, ja! Wissen sie, Monsieur, ich wollte fragen, da sie ja ein so stattlich und gutaussehender Mann sind...", er war sichtlich geschmeichelt, "... ob ich die Erlaubnis bekommen würde, sie zu küssen? Bitte erzürnen sie nicht, aber Männer wie sie sieht man selten!"

Es dauerte nur fünf Minuten, dann war er leer bis auf den letzten Tropfen. Ich beseitigte seine Leiche nicht, entgegen meiner Gewohnheit, denn ich wollte, das man ihn so früh wie möglich entdeckte, damit zumindest seine Huren schnell wussten, das sie nun frei sind. Außerdem wollte ich schnell zurück sein, ich hatte viel zu viel Zeit mit ihm verschleudert. Die Glocken schlugen jetzt drei Uhr und ich musste noch dahinter kommen was es mit den Zahlen auf sich hatte und ich musste überprüfen, ob unsere alte Notfallgruft noch zu benutzen ist. Etwa zehn Minuten später erreichte ich wieder Santiegos alte Villa. Ich setzte mich wieder vor den Staubhaufen und starrte unwissend vor mir auf den Boden. Kurz darauf ein Windhauch und noch bevor ich mich umdrehen konnte, hatte ich schon eine große, starke Hand auf meiner Schulter, die ihre Finger sanft in mein Fleisch drückte.

"Sant....", doch schon spürte ich weiche und fordernde Lippen auf den meinen. Er war es! Mein Vater, mein Meister! Da stand er nun, so vollkommen wie eh und je und lächelte mich liebevoll an.

"Ich wusste du würdest zurückkommen. Darauf habe ich immer gehofft!"

"Doch warum ist das Haus so leer, wo sind die Anderen? Was ist passiert in den letzten Jahren? Und was hat es mit den Zahlen da auf sich? Ich versteh das nicht!"

"So beruhige dich doch, Armand! Nimm erst mal deine Sachen und lass uns von hier weggehen, ich erklär dir dann in Ruhe was passiert ist."

"Aber..., was ist denn passiert? Was ist in den letzten sechzehn Jahren passiert? Was..."

"Jetzt gib doch mal Ruhe, mein Engel. Erst mal müssen wir aus diesem Haus raus. Nimm jetzt deine Sachen und folge mir einfach. Wir müssen hier schnell weg, frag nicht. Halt deinen Kopf geschlossen und beeil dich!"

"Santiego, sag mal kannst du fliegen?"

"Ja, aber das bringt uns ja nichts, du..."

"Aber ich kann es auch!"

"Was? Wie? Egal, erklär es mir später. Los!"

Wir flogen nicht lange, nur etwa zehn Minuten. Während des Fluges sprachen wir nicht und so blieb mir die Zeit zu beobachten wohin wir eigentlich unterwegs waren. Zumindest waren wir nicht mehr in der Stadt und bewegten uns gen Süden. Auf einem großen Landsitz mit einer fast palastähnlichen Villa landeten wir schließlich sanft in einem Garten, abgeschirmt von großen Hecken, hinter dem Haus.

"Wo sind wir?"

"Das ist unsere neue Residenz, Armand! Hier ist nun unser neues Heim."

"Nun sag schon, Meister, was ist los? Was ist denn vorgefallen in den letzten Jahren?"

"Zuerst erklärst du mir bitte, was mit dir passiert ist! Wieso kannst du plötzlich fliegen und wie siehst du eigentlich aus. Deine Kleidung ist ja ein Graus und was hast du erlebt, das deine so jungenhaften Züge gealtert sind? Du siehst ernster aus und deine Augen sind von einem bösartigen Glanz erfüllt."

"Nun ja, ich..."

Es dauerte nicht lange, nach ca. einer Stunde war ich mit meinen Erzählungen über Paris, Pierre und unsere Eskapaden, sowie unserem letzten Zusammentreffen fertig. Santiego sagte nichts, er starrte nur vor sich hin mit einem Ausdruck des Überraschten in seinem Gesicht. Ich beobachtete ihn, sah wie er das soeben Gesagte immer wieder in sich wiederholte. Dann war es an der Zeit, dass ich ihn wieder zurückholte.

"Santiego! Nun sprich doch, was ist los mit dir? Hör auf zu Schweigen, das macht mich nervös!"

"Das hätte ich dir nicht zugetraut! Das du nicht mit größerer Vorsicht an diesen Pierre angegangen bist war sehr töricht. Er hätte dich auch einfach töten können. Diese Blutbäder der Sterblichen; hast du denn nichts von mir gelernt? Für so blutrünstig und skrupellos hätte ich dich nie gehalten."

"Aber, ich..."

"Lass mich ausreden! Du hast ja noch eine Narretei draufgesetzt! Das Blut tauschen, mein Gott, wie naiv und vertrauensselig du doch bist. - Aber gut, es ist nichts passiert und es scheint, es hat deinen Kräften doch recht gut getan. Deine Flucht allerdings war überstürzt und unüberlegt. Glaube mir, wenn ich sage, sei froh dass du noch lebst und dieser Pierre scheint tatsächlich verrückt gewesen zu sein, wenn er vor lauter gierigem Verlangen seinen eigenen Tod nicht bemerkt. ... Nun gut! Dir geht es ja offensichtlich bestens. Jedoch wundert es mich doch ein wenig, dass du trotzdem schon fliegen kannst. Hast du denn irgendeine Ahnung wie alt dieser Pierre ungefähr war?"

"Nicht wirklich, aber fliegen konnte er ja! Vielleicht war ja diese Mischung von zwei fliegenden Untoten das Ausschlaggebende!"

"Mag sein! - Lass uns jetzt mal ins Haus gehen, damit du dir was ordentliches anziehen kannst und vorher, bitte, geh baden! An dir haftet immer noch ein wenig der Geruch der alten Dorfgrabkammer!"

"Santiego?"

"Was ist Armand?"

"Erzählst du mir jetzt, was bei dir passiert ist?"

"Später! Wenn du baden warst."

"Nein bitte, erzähl es mir sofort. Von mir aus auch wenn ich bade!"

"In Ordnung, Armand! Komm ich zeige dir das Bad und wenn du drin bist, erzähle ich dir mein Schicksal der letzten sechzehn Jahre."

Sein neuer Unterschlupf war überwältigend. Es umfasste drei Etagen und etwa 2000qm Grundfläche. Riesige Räume gefüllt mit allerlei Gemälden, mehrere Arbeitszimmer und bestimmt an die zwanzig Schlafgemächer mit Bad und Wohnraum. Im Westflügel ganz oben schließlich hielten wir vor einer großen doppelflügigen Tür inne. Er stieß sie mit großer Kraftanstrengung auf, mon Dieu, kein Sterblicher hätte nur den Hauch einer Chance gehabt sie nur um einen Millimeter zu bewegen. Hinter der Tür erschloss sich mir ein unglaublich schöner, ja Raum trifft es nicht, riesiger Saal. In der Mitte stand ein großes Himmelbett mir schweren Nachtblauen Samtvorhängen. Der Boden bestand aus großen, hellen Marmorplatten und dort wo das Bett stand lag ein großer Teppich. An den Wänden hingen Gemälde die Santiego selbst gemalt hatte und über der Tür, hinter mir, hing ein Porträt von... mir! Entlang der Wände standen Regale gefüllt mit Büchern und Pergamentrollen, zwei Schreibtische und in einer Ecke war eine enorme Sitzecke mit mindestens hundert Kissen. Fenster hatte der Raum keine. Dort wo man welche vermuten konnte hingen überdimensionierte, ebenfalls nachtblaue, schwere Vorhänge. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Erst als Santiego den Arm um mich legte und mit sanftem Druck mich in Richtung der Sitzecke schob, kehrte ich wieder mit meinen Geiste in die Gegenwart zurück. Kurz bevor wir an der Couch ankamen, machte er einen Schlenker nach rechts. Nun standen wir vor einer Wand und ich wunderte mich ein wenig, doch Santiego streckte den Arm aus und schob ein riesiges Gemälde kurz beiseite und schon öffnete sich direkt vor uns eine Art Tür und ein schmaler, von Fackeln erleuchteter Gang trat zum Vorschein. Wir gingen hinein und nach etwa zehn Metern traten wir aus ihm heraus und befanden uns nun in einem runden Badezimmer. Ebenfalls waren hier keine Fester zu entdecken, doch waren hier kleine Nischen, in denen Stauen standen. In der Mitte des Zimmers befand sich, im Boden eingelassen, eine große Wanne in der schon dampfendes Wasser auf uns wartete. Mein Meister zog mir langsam und zärtlich die verlotterte Kleidung von Leib und wies mich an ins Bad zu steigen. Kurz darauf tat er es mir gleich und jetzt saßen wir in der Wanne. Meinen Blick wieder ihm zugewandt, wartete ich darauf, dass er mit seinen Erklärungen begann. Dies tat er dann auch unverwandt.

"So nun denn, mein teuflischer Engel! - Als du damals dich nach Paris aufgemacht hattest, bin ich weiter auf dem schnellsten Wege nach Hause. Meine Reise verlief unproblematisch und die Ankunft daheim war ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse. Erst nach etwas fünf Jahren traten einige Probleme auf. Ein paar Sterbliche waren der Überzeugung ich wäre so eine Art Hexer, da ihnen dann doch wohl auffiel, dass ich mich im Vergleich zu vor unserer Reise und jetzt danach nicht veränderte. Sie fingen an Gerüchte zu verbreiten und hatten recht schnell einen Mob zusammengestellt. Sie begannen das Haus mit faulen Früchten zu bewerfen und letztendlich versuchten sie sogar es in Brand zu stecken. Nach zweijähriger Tortur hatte ich die Nase voll. Ich schaute mich nach einem Grundstück außerhalb der Stadt um, damit ich nicht wieder zu starken menschlichen Kontakt habe. Ziemlich bald fand ich dieses hier, sofort habe ich mich darin verleibt. Das Problem war, es wurde noch bewohnt und so versuchte ich erst mit List, dann zuletzt leider mit einem 'Essen' die Besitzer zu überzeugen mir jenes Gut zu überlassen. Ich räumte unser altes Haus und richtete dieses hier neu und moderner ein. Ich hatte jedoch die gesamte Zeit das unbestimmte Gefühl, dass du wiederkommen würdest und so musste ich mir was einfallen lassen. Mein Haus habe ich verkauft, doch der Pöbel gab weiterhin keine Ruhe und so konnte ich es nicht riskieren dir eine offensichtliche Nachricht zu hinterlassen. Ich ritzte hinter der Eingangstür die  Uhrzeit ein, in der ich vorgehabt habe wieder in diesem Haus zu erscheinen. Jene Zahlen bedeckte ich mit ein wenig Staub, damit andere sie nicht sofort bemerken würden. Und so kam ich nun die letzten Jahre jeden Abend um viertel nach drei, jedes Mal in der Hoffnung dich dort vorzufinden. Heute Nacht war es nun soweit, ich hatte schon beinahe die Hoffnung aufgeben. Doch jetzt bist du ja wieder bei mir, wohlbehalten und stärker als zuvor!"

Ich schwieg! Santiego und ich lagen noch eine Weile stumm im angenehm warmen Wasser. Plötzlich stand er auf, trocknete sich ab und wies mir mit einer Handbewegung es ihm gleich zu tun. Immer noch kein Wort von uns gebend gingen wir zurück in sein bombastisches Schlafgemach. Er schüttelte die Kissen auf und schlug die Decke um. Ich wusste es war Zeit zum Ruhen, denn auch wenn es hier keine Uhren und Fenster gab, so war mir trotzdessen bewusst, das die Dämmerung eingesetzt hat. Und so begaben wir uns in sein monströs großes Bett und durch ein schnippen von Santiego löschten sich die Kerzen und wir betteten uns zur Ruhe.



Kapitel VI - Santiegos Wandel

Am nächsten Abend wachte ich nach einer Nachtruhe auf, so schön und geborgen wie schon lange nicht mehr. Santiego war schon aufgestanden und war nirgends zu sehen. Ich entstieg dem Bett und näherte mich der schweren Stahltür. Mon Dieu, würde ich diese allein öffnen können? Mein Meister hatte schon enorme Schwierigkeiten gehabt. Unter größter Kraftanstrengung versuchte ich sie ein wenig zu bewegen. Und zu meiner Überraschung tat sie dies auch. Ich schob weiter und bald war der Spalt groß genug um mich dort hindurchzuquetschen. Als ich im hell erleuchteten Flur stand, schloss ich sie gleich wieder. Spüren konnte ich Santiegos Anwesenheit irgendwo weit unten und ich machte mich auf, die Treppen hinunter zu gehen, immer darauf bedacht nicht zu schnell zu gehen oder mich plötzlich in die Luft erhebend, denn ich nahm an, da ich Sterbliche ,roch', das Santiego Angestellte hatte und jene wollte ich nicht erschrecken. Immer weiter ging ich hinunter, nun war ich schon im Erdgeschoss und noch immer spürte ich Santiegos Anwesenheit irgendwo unter mir; ich suchte energisch nach einem Hinweis ob es einen Weg gäbe nach unten, ob es tatsächlich einen Keller gibt. In der Großküche, die sehr vereinsamt aussah, entdeckte ich eine Falltür vor dem Ofen. Ich versuchte sie zu öffnen und auch sie ging so schwer auf wie die zu unserem Schlafgemach. Vor mir eröffnete sich eine erneute Treppe und abermals begann ich Stufen hinab zu steigen. Innerhalb ein paar Sekunden befand ich mich in einer unterirdischen Katakombe. Starke Verwesungsgerüche brachten mich fast zum Erbrechen. Langsam aber sicher beschlich mich das Gefühl, dass Santiego doch nicht mehr so ehrenhaft war als er vorgab. Trotz meiner ansteigenden Übelkeit ging ich weiter. Nur wenige Fackeln erleuchteten den Gang. Links und rechts neben mir sah ich Verliestüren aus denen dieser abartige Geruch entströmte. Nun mischte sich unter diesen ekelhaften Gestank der Duft von frischem, pulsierenden Blut. Und wie ich es schon vermutete, waren nicht in allen Zellen nur Leichen. Immer weiter ging ich und vernahm leises Gewimmer hinter den Türen. Dann machte dieser grauenhafte Gang eine Biegung nach rechts und da sah ich eine offene Kerkertür und ich spürte Santiegos Anwesenheit so deutlich, dass ich wusste was sich mir für einen Anblick bieten würde, wenn ich hineinschaute.

Er war so trunken vom Blut, dass er wohl deshalb nicht bemerkte, dass ich im Türrahmen stand. In seinen Armen lag ein junger Knabe, nicht älter als sechzehn Jahre, und er hatte immer noch seine Zähne in seinem Hals. Erst nach ein paar Augenblicken schien er mich zu bemerken. Er blickte auf, ließ von dem Jungen ab und warf ihn achtlos in die Ecke. Schnell erhob er sich und kam mit Unschuldsmiene auf mich zu. Ich, der ich diese ganze Situation so genoss, dass ich sogar den bestialischen Gestank vergaß, lächelte triumphierend in seine klaren Augen. Mon Dieu, wie sehr erinnerte mich das an die Anfangstage von Pierre und mir. Ach ja, mein von idealen verfolgter Santiego, spielte immer den Gütigen und doch ist er das was er ist, ein blutrünstiger Vampir!

"Wie sachte du doch mit diesem Knaben umgegangen bist und was für eine traumhaft schöne Umgebung für seine letzten Stunden! Jetzt weiß ich was du meinst, als du zu mir sagtest ich wäre zu brutal. Das ist natürlich praktisch, dass du mir nun ein Beispiel zeigst"

"Sei ruhig, ich ..."

"Ich lass mir nicht den Mund verbieten, nicht mehr. Du spieltest dich immer als Wohltäter auf. Aber du bist doch genauso wie ich. Gib es doch zu, du magst es auf die harte Tour. Du findest es belustigend wenn sie sich wehren, die Farbe des Blutes macht dich rasend und nichts ist erregender wenn du am Ende die Schlagader zerfetzt. Mach mir nichts vor, du wolltest aus mir einen zahmen, freundlichen Untoten machen, einen der du nicht geworden bist. Nur um dein Gewissen zu beruhigen. Nun ja, jetzt musst du damit leben, dass ich ebenfalls wie du ein typisches Wesen der Nacht bin."

"Du verstehst das alles falsch, Armand! Ich bin nicht so. Ich muss es nur tun. Es fällt doch auf, wenn die Menschen sterben, gerade auf dem Lande, dort leben nicht so viele. Mir macht das alles keinen Spaß. Doch wenn ich weiterhin offensichtlich draußen töte, könnte so etwas wie in Florenz passieren. Und darauf bin ich nicht so erpicht."

"Achso, deshalb hältst du die Sterblichen wie Tiere und entsorgst nicht mal ihre Leichen, deshalb labst du dich daran wie sie leiden und außerdem sagtest du gestern Nacht erst, dass du in den vergangenen Jahren jede Nacht zurück nach Florenz geflogen bist um zu schauen, ob ich endlich zurück käme. Da hättest du natürlich nicht ein Opfer aus der Stadt nehmen können. Schon klar. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, ich verstehe dich nur allzu gut. Mir geht es doch nicht anders. In einem Punkt tun sie mir leid, die kleinen unwissenden Menschen, im anderen Punkt jedoch, bin ich mir bewusst, ich bin ein Jäger. Ich darf kein Mitleid zeigen, darf sie nicht verschonen, ansonsten muss ich leiden. Man muss sich entscheiden, entweder sie oder ich leide und ich bin zu egoistisch! Ehrlich, ich verstehe dich.

Sieh es einfach ein, dass es so ist. Du brauchst mir nichts vorspielen und es mir verheimlichen. Also lass den Unsinn mit deinen kläglichen Ausreden."

Stille! Santiego antwortete mir nicht auf meine letzte Ausführung, er starrte mich nur an und nach ein paar kurzen Momenten bemerkte ich wie sich seine Augen mit blutigen Tränen füllten. Er kam auf mich zu und wir umarmten uns. Schluchzend dankte er mir für mein Verständnis und erklärte mir, dass er Jahrhunderte lang diesen Trieb, Instinkt unterdrückt hatte. Er hielt es immer noch für barbarisch so mit den Sterblichen umzugehen, doch ist nun das Verlangen danach sich an Schmerzen und Leid zu erfreuen zu groß geworden und er akzeptiere diese Tatsache mit Widerwillen mittlerweile. Ich schämte mich ein wenig. Santiego hatte seinen Instinkt über Jahrhunderte unterdrückt für seine Überzeugung und ich? Tja, ich schaffte dies nicht mal ein halbes Jahrhundert!

Ich offenbarte ihm diese Gedanken natürlich nicht, gerade habe ich es geschafft meinen Meister, meinen Vater zu belehren. Diesen kleinen Triumph wollte ich mir nicht nehmen lassen. Im Gegenteil, ich fragte ihn, ob er nicht noch einen schönen ,Happen' für mich hätte. Widerwillig und mit Unbehagen führte er mich zu einer anderen Zelle. Dort lag ein junges, hübsches Mädchen, vielleicht so ungefähr zwanzig Jahre alt. Sie war noch nicht lange hier, dazu war sie noch zu stark bei klarem Verstand. Was man denn von ihr wolle und warum sie hier sei, fragte sie. Es schien, als dachte sie, ich wäre aufgrund meiner äußerlichen Jugend, ein menschlicher Knabe und würde ihr nichts böses wollen. Die nutzte ich natürlich um mich ihr ohne Probleme zu nähern. Santiego blieb im Dunkeln vor der Tür stehen und beobachtete mich mit Unbehagen und Faszination. Ich kniete mich vor das Mädchen und fing an mit ihr zu sprechen.

"Meine liebste Fantine," ,Woher kennt er meinen Namen?', "seien sie beruhigt, es ist nichts schlimmes. Mein Vater ist bloß etwas grob bei seinen Einladungen. Er sucht für mich eine Frau, damit ich nicht mehr allein auf diesem riesigen Gut leben muss. Es tut mir aufrichtig leid, dass sie sich gefürchtet haben. Ich hoffe sie können mir und meinem Vater verzeihen."

Mit den letzten Worten streckte ich meine Hand nach ihr aus. Sie begutachtete mich argwöhnisch und rutschte etwas von mir weg. Sie glaubte mir nicht, aber wieso? Bisher hatte ich damit nie Probleme gehabt.

"Sie wollen mich zum Narren halten, Sie sind nicht der Sohn des Hausherren, sie sehen nicht so aus, als hätten sie auch nur den Hauch eines Standes. Verzeihen nun sie, wenn ich etwas unverfroren werde."

"Wie, ich sehe nicht danach aus?" Erst jetzt bemerkte ich was sie meinte. Ich sah an mir herunter und sofort reagierte ich für sie angemessen. Mon Dieu, kein Wunder das sie mir nicht traute, ich war vollkommen entblößt! Ich bedeckte mit meinen Händen mein Organ und begann ihr dies zu erklären.

"Pardon moi, Mademoiselle! Ich vergaß vorhin in lauter Hektik, mich zu bekleiden. Ich schäme mich zutiefst ihnen das zugemutet zu haben. Doch damit sie mir glauben, schauen sie sich mein Haar und meine Haut an, sie werden keinerlei Anzeichen von Arbeit daran finden."

Mit skeptischem Blick erhob sie sich langsam und besah sich behutsam meinen unsterblichen Körper an.

"Perfekt!" flüsterte sie ehrfurchtsvoll. In ihren Gedanken lass ich, dass sie durch diese Beschau durchaus angeregt war. Hitze stieg langsam in ihr auf und das brachte meinen Blutdurst wieder in Wallung. Sie war faszinierend und ich wollte sie schmecken, wollte, dass ihr heißes Blut in mir fließt. Ich erhob mich nun auch und stand in voller Größe und Pracht vor ihr. Sie war etwas kleiner als ich und schaute nun zu mir auf.

,Klare, ganz klare unschuldige blaue Augen' blickten in die meinen. Aufgrund ihrer Gedanken wusste ich, dass sie mir jetzt vollkommen glaubte und sie erzückte der Glauben daran, meine Gemahlin zu werden. In mir kochte es, ich wollte sie, nein, das Blut, nein, sie! Doch dann nahm sie mir die Entscheidung ab. Sie fiel mir überschwänglich in die Arme, presste ihren heißen, lebenden Körper an meinen toten. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, konnte ich ihre Schlagader hervortreten sehen. Da war es vorbei! Ich beugte meinen Kopf zu ihr herunter und ließ langsam und behutsam meine Zähne in ihr warmes Fleisch. Sie merkte kaum etwas, wie leicht waren doch die Lebenden zu täuschen. Sie hielt es für einen besonders intensiven Kuss und gab sich mir vollkommen hin. Ich spürte ihren sehnlichsten Wunsch, ich solle sie nehmen, sie wäre bereit dafür. Langsam, ohne mein Saugen an ihrem Hals zu unterbrechen, öffnete ich mit einer Hand ihr Kleid. Ich streichelte sanft über ihren gesamten Körper. Sie war vollends hilflos und ich war betäubt von ihrem süßen unschuldigen Blut, welches sich Schluck um Schluck durch meinen unsterblichen Körper presste. Noch bevor ich ihr ihren Wunsch erfüllen konnte, merkte ich wie ihr Herz bedrohlich anfing zu flattern. ,Nein, ich will nicht das es aufhört', doch zu spät, jetzt aufhören würde nichts mehr bringen, sie würde trotzdem sterben, jedoch wesentlich langsamer und unter Qualen. Also musste ich es beenden, ihr den letzten wohlschmeckenden süßen Blutstropfen aussaugen. Wie schade, sie war eine der wenigen Menschen, die es nicht verdient hatte zu streben und dabei so verlockend ist.

Zu spät, in jenem diesen Moment hörte ich den letzten Herzschlag und eine letzten leisen Stöhner. Jetzt war sie nur noch eine wunderschöne leere Hülle. Ich ließ sie aus meine Armen gleiten, bedeckte sie mit ihrem Kleid und bedauerte ihren Tod ein wenig. Santiego stand jetzt in der Tür immer noch mit blutgefärbten Tränen in den Augen.

"Mon Dieu,  etwas schein ich dir doch beigebracht zu haben. So behutsam hab ich noch nie einen von uns beim Trinken erlebt. Wieso können wir alle das nicht immer so machen? Warum müssen wir einen so brutalen Mörderinstinkt haben?"

"Santiego, Meister, so beruhige dich bitte. Akzeptiere unser Schicksal, das hier war eine Ausnahme, sie war etwas besonderes, daher habe ich mich so zurückgehalten. Solch Menschen findet man nur wenige. Ansonsten bin ich schneller und härter bei der Sache. Erinnere dich bitte, dass ich in den letzten Jahren alles andere als behutsam war." Damit war unser Gespräch beendet und wir gingen nach oben. Santiego hatte noch geschäftliches zu erledigen und flog aus zur Stadt, ich hingegen erkundete das neue Gehöft, machte mich mit dem Haus, den Gärten und den Ställen vertraut.

Die nächsten Jahre über geschah nicht viel, es war fast wie früher, vor Paris, vor unserer Weltreise. Wir waren für uns, malten Bilder, töteten des öfteren zusammen. Natürlich war ich in seiner Gegenwart, netter' zu unseren Opfern, um nicht Santiego wieder zur Gefühlsduselei zu bringen. Jedoch schien ihn das Erlebte im Verließ stärker zu bedrücken als ich ursprünglich annahm. Mir fiel auf, dass er sich schon in meiner Gegenwart etwas beschämt beim Töten gab. Er versuchte immer besonders vorsichtig und umsichtig mit den Sterblichen umzugehen. Er schien immer irgendwie verunsichert, ob er jetzt nicht vielleicht doch zu grob handelte. Ich bemerkte auch, dass das dazu führte, dass er das Bluttrinken nicht mehr genoss. Und als er nach etwa dreizehn Jahren so gut wie gar nicht mehr trank, beschloss ich was dagegen zu tun. Mir kam die Idee, er solle doch seine Natur ausleben, damit er aber keine Reue oder gar Mitgefühl zeigte, schlug ich vor, die Sterblichen zu töten, die es verdient haben. Sprich ich forderte ihn dazu auf, sich an den Mördern, Dieben und Schändern zu vergreifen. Mir schien dies eine gute Lösung zu sein. Denen musste man nichts vorspielen, sie haben keinen sanften Tod verdient. Sie sollten unter Leiden und Qualen sterben. Santiego jedoch fing eine Grundsatzdiskussion mit mir an, das egal wie sich wer verhalte, doch trotzdem ein fühlendes, lebendes Wesen sei und das es nicht an uns ist zu richten, wer den Tod verdiene. Er brachte mich in rage, er solle doch aufhören sich hinter seinem sein zu verstecken. Er müsse töten um zu überleben und jene Individuen hätten es zumindest eher verdient als die braven unschuldigen Menschen. Er solle sich mit der Tatsache abfinden und es doch mal damit versuchen. Etwas widerspenstig und protestierend ließ er sich darauf ein, immer laut erklärend, dass er seine Meinung ja doch nicht ändern würde.

In einer lauen Sommernacht begaben wir uns in die dunklen, dreckigen Gassen von Florenz. Hier trieb sich allerhand Gesindel herum und wir beide, so ausstaffiert wie wir waren, gaben eine gute, einfache potentielle Beute ab. Es würde nicht lange dauern, dann würde unser ,Essen' allein zu uns kommen. Und tatsächlich brauchte es nur ungefähr zehn Minuten als sich unsere Vorspeise näherte.

Es waren zwei Männer von etwa Mitte dreißig mit ungepflegten Bärten. Ihre Kleidung war dreckig und roch nach Armut. Sie glaubten, wie schon von mir vermutet, dass wir uns in diese Gegend verlaufen hatten und dass ich Santiegos kleiner Lover war. Als sie uns ansprachen roch man ihren unangenehmen Atem.

"Werte Herren, haben sie sich nicht ein wenig im Bezirk geirrt?"

"Durchaus nicht!", entgegnete ich ihnen mit einem gierigen Grinsen.

"Armand, bitte, reiß dich zusammen. Das bringt doch nichts!"

"Santiego, du hast es mir versprochen."

"Nun ja, aber ich finde es nicht gut."

"Bitte, mon Cher?"

"Entschuldigung? Aber könnten sie ihre Unterhaltung vielleicht unterbrechen. Das zeigt nicht gerade von Stil."

In diesem Moment zückten die Beiden ihre Dolche und drohten uns damit, sie drängten uns an eine Hauswand. Und in dem Moment als sie uns ihre Dolche an die Kehle legen wollten, schnellten Santiego und ich gleichzeitig vor, entwaffneten sie und drückten nun das Gesindel selber an die Wand.

"Bitte, tut uns nichts! Das war doch nicht so gemeint!"

"Schweigt, Bastarde! Ist mir doch egal, ob ihr es so gemeint habt. Auch Ausreden bringen euch nicht mehr weiter. Ihr werdet sterben müssen, egal was ihr sagt oder tut!"

"Armand, du kannst es ihnen doch nicht einfach so ins Gesicht sagen. Wir tun dies immer heimlich!"

"Wieso nicht, sie haben genügend Leid und Trauer verbreitet, wir stoppen das nur. Wir tun den Sterblichen nur einen Gefallen, außerdem bin ich hungrig."

Mit diesen Worten wandelten sich die Gesichtszüge der Sterblichen kurzzeitig von Angst auf Unverständnis. Sie verstanden nicht was ich mit den letzten Worten meinte. Wie sollten sie auch, so unterbelichtet wie sie waren.

"Aber Armand, du kannst doch nicht..."

"Jetzt hab ich aber die Nase voll, sei doch keine Memme. Du willst mir doch nicht sagen, dass du Mitleid mit diesem Pack hast? Wie hast du nur die letzten Jahrhunderte überlebt? Es muss sein und ich habe keine Lust mir dein ständiges Gewimmer anzuhören."

, Wie redet er denn mit ihm, er ist  jünger und hat doch keinen Respekt.'

"Ich rede mit ihm so wie ich will und euch Dreckspack geht es sowieso nichts an!"

"Armand, bitte, halt dich zurück, immerhin hab ich dich geschaffen!"

"Ach, halt doch das Maul! Auf einen Meister wie dich kann ich auch verzichten, so eine Memme. Da war Pierre ja angenehmer!"

Klatsch! Santiegos Hand brannte auf meiner Wange. Jetzt war er richtig sauer. Genau das wollte ich erreichen, ihn immer weiter reizen, bis er vor Wut kochte, dann würde er auch schnell und hart handeln bei dem Gesindel. Ich schlug zurück, die beiden Männer beobachteten uns angsterfüllt.

"Verzeihen sie, aber wenn sie erlauben, würden wir sie gerne bei ihrer Debatte allein lassen."

Das war es, genau das wollte ich. Erst Santiego wütend machen und dann sollten die Idioten sich zu Wort melden. Es wirkte auch genauso wie ich es mir vorstellte. Santiego, von Zorn erfüllt, griff mit einem schnellen Zug die Kehle einer der Kreaturen und tat es ihm gleich mit dem Anderen.

"Ihr seid still! Wagt es ja nicht. Ihr seid doch nur Futter für uns!"

Santiego nahm mir die Worte aus dem Munde. Den Banditen blieb der Atem stocken, sie schienen vor Entsetzten zu erstarren, da sie gerade Santiegos Fänge entdeckt hatten. Wir waren nun so dicht bei ihnen, das wir ihren Atem spürten. Santiego wandte seine Augen nicht mehr von seinem Opfer. Er starrte ihn hasserfüllt und blutrünstig an. Und innerhalb ein paar Lidschlägen stürzte er vor und verbiss sich kräftig in seinem Hals. Ohne zu zögern tat ich es ihm nach, um meinem Opfer nicht die Gelegenheit zu geben zu schreien. Wir tranken schnell und in großen Zügen. Heißes verdorbenes Blut ergoss sich in meinen Adern. Der Geschmack erinnerte mich an jenes Blut der Aristokraten in Paris. Auch sie hatten nie ein reines Gewissen. Ich genoss es sichtlich und es bereitete mir enormes Vergnügen ein wenig an der Bissstelle zu reißen und die Wunden zu vergrößern. Ich blickte kurz nach links und sah das Santiego hart mit seinem Opfer zu kämpfen hatte. Der kleine Wicht fuchtelte mit den Armen und versuchte ihn wegzustoßen, was meinen Meister nur noch rasender machte. Er suchte seine Hände, fasste sie mit einer von seinen, presste sie an die kalte Hauswand und mit seiner anderen Hand drückte er wieder den Kopf seiner Beute zur Seite. Schlug wieder blitzschnell und brutal seine langen, spitzen Zähne in seinen Hals, riss kurz die Wunden weiter auf und ließ sich das Blut fast in den Rachen spritzen. Ich konzentrierte mich jetzt wieder auf meine Mahlzeit, denn auch sie machte überflüssige Anstalten zu flüchten. Ich riss ihm das stinkende, vor Dreck stehende Hemd vom Leib und bohrte nun meine Zähne in seinen behaarten, verschwitzten Oberkörper. Er zuckte zusammen und es dauerte nur noch ein paar Sekunden, dann sackte er langsam in sich zusammen und war schlussendlich tot. Santiego, noch mit seinen Zähnen im Fleisch, stieß seine Leiche plötzlich von sich und riss dabei den halben Hals auf. Wir verschnauften kurz und genossen das Gefühl des frischen Blutes in uns. Ich merkte wie das Blut uns Farbe ins Gesicht trieb. Wir sahen uns stumm an und als ich ihn anlächelte zurück.

Zuletzt verstand Santiego doch, das meine Idee durchaus vertretbar war. Er begriff, warum es auf die Art ohne Reue und Mitleid funktioniert. Wir einigten uns wortlos darauf, in Zukunft nur jene zu töten, die selbst Leid und Tod verbreitet haben. Und mein Meister gedieh wieder. Er nahm wieder regelmäßig Nahrung zu sich und entwickelte mit der Zeit immer mehr Raffinessen um die Opfer zu ihm kommen zu lassen. Er erinnerte mich an meine Anfangszeit, wo ich lernte das Töten eine Kunst und eine Leidenschaft ist. Mit den Jahren verstanden wir uns immer besser, da wir uns immer ähnlicher wurden. 

                                                                                 

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