Kapitel 6
Harry saß derweil immer noch auf den Rängen des Quidditchfeldes und starrte verwirrt auf den Fleck, auf dem er den Blonden zuletzt gesehen hatte, bevor ihn die Dämmerung verschlucke.
‚Was sollte das jetzt? Ich habe mir extra einen neuen Ort zum Alleinsein ausgesucht. Warum sucht er ausgerechnet meine Gesellschaft? Das er das tut, ist ja offensichtlich, aber warum?’
Entnervt fuhr sich der Gryffindor durch sein eh schon zersaustes Haar. Hier könnte er sowieso, aufgrund der Aktion von Malfoy, keinen klaren Gedanken mehr fassen. So erhob er sich, um in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu gehen, vielleicht würden seine Freunde es schaffen ihn von seinen irrsinnigen Gedanken abzubringen. Oder er könnte sich einfach auch in den Schlafsaal legen und sich kundig machen, wann und wie er seinen Traumlostrank zubereiten musste.
‚Hey, das war doch der eigentliche Grund warum ich hierher gekommen bin.’
Mühsam rappelte er sich auf, und folgte dem dunklen Pfad, auf dem kurz zuvor Draco entlang geschritten war.
‚Hermine müsste noch in der Bibliothek sein, dann dürfte nur Ron im Gemeinschaftsraum sein. Vielleicht schaffe ich es ja mich an ihm vorbei zu schleichen, sonst gehen diese endlosen Verhöre wieder los.’
Kaum schwang das Portrait der Fetten Dame auf, schoss auch schon ein roter Schopf über eine Sessellehne hoch, und begrüßte ihn mit einem:
„Harry! Wo warst du?“
‚Fuck! Warum habe ich nie meinen Tarnumhang dabei, wenn ich ihn mal brauche. Aber nein, Dobby wollte ihn ja unbedingt reinigen. Notiz an mich selber: Nie wieder tun!’
Harry setzte seine antrainierte Maske auf, und begrüßte seinen besten Freund mit einem krampfhaft lässigen Lächeln:
„Hey Ron.“
Eben genannter schien es wohl kaum erwarten zu können, den Gryffindor Goldjungen festzunageln. Er sprang von seinem Sessel auf, drapierte sich an die rechte Seite seines besten Freundes und begann mit seinem üblichen lästigen Verhör.
„Nun sag schon, Harry. Herm ist nicht da. Was genau ist jetzt eigentlich mit dir los? Du kannst es mir ruhig sagen. Wir führen jetzt ein richtiges Männergespräch.“
‚Oh Merlin… Bitte nicht. Was hat Hermine ihm schon wieder für komische Muggelgedanken in den Kopf gesetzt.’
„Du.. ähm… Ron, ich muss noch lernen.“
„Blödsinn! Wenn mein bester Freund Probleme muss ich ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen.“, verkündete Ron inbrünstig, „Sag schon. Hast du Probleme beim Fliegen? Oder mit deinem Besen? Oder ist da ein Problem für das nächste Quidditchmatch? Keine Angst, da hat doch jeder mal so eine Phase, und das nächste Match ist erst in zwei Wochen, das kriegen wir bis dahin hin.“
Harry, der langsam schon anfing innerlich zu brodeln, presste ein genervtes und leicht verwirrtes:
„Wie kommst du eigentlich d….?“ hervor. Weiter kam er nicht, denn sofort wurde er wieder von Ron unterbrochen.
„Was? Ist es nicht das Quidditch? Nervt dich Hermine immer noch wegen der Lerngruppe? Ach nee, halt, das war ja erst nach deinem komischen Ausbruch. Lass mich mal überlegen, was könnte es noch sein? – Genau, ich hab´s du warst doch an dem Morgen in dem Vertrauensschülerbad, oder? Die maulende Myrthe hat dich schon wieder angebaggert, stimmt´s? Du tust mir echt Leid, Harry.“
Harry zuckte bei diesen Worten kurz innerlich zusammen. Die Erinnerung von der maulenden Myrthe, die ihn auslachte, weil er ja eigentlich nicht schwul ist, kam ihm wieder in den Sinn. „Hm… das war’s wohl auch nicht. Was dann? Sag mir nicht… Nee, das ist nicht dein Ernst, oder? Du hast doch nicht wieder was mit meiner Schwester?! Ich meine, Harry, du musst konsequent bleiben. Und wenn du ihr noch einmal das Herz brichst, dann kann ich nicht dafür garantieren, dass ich noch dein bester Freund bleiben kann. Immerhin hat sie die ganzen Sommerferien dafür gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. Und ehrlich, Neville ist wirklich ein netter Typ.“
Harry stand kurz vor einem Ausbruch. Seit wann war sein bester Freund so eine verdammte Nervensäge und so unbeschreiblich dumm?
„ Ich meine, Hermine… Hermine hat mir da so was erzählt von wegen Ehrenkodex und so… das … irgendwie, das ging irgendwie so, dass man nicht die Freundinnen von seinen Freunden ausspannen soll. Du weißt schon.“
Ron wurde bei gesagten Worten immer leiser, da sich Harrys Blick inzwischen verfinstert hatte, und das bedeutete niemals etwas Gutes. Der Rotschopf flüsterte fast schon erschrocken die nächsten Worte.
„Also hab ich ins Schwarze getroffen, ja?“
„RON!“
Der letzte Satz seines besten Freundes brachte endgültig das Fass zum Überlaufen.
„Also erstens, von wegen Ehrenkodex, man nimmt auch nicht die Exfreundin von seinem Freund, und zweitens hör verdammt noch mal auf, mich mit deinem schwachsinnigen Geschwafel zu belästigen. Nicht alles in der Welt dreht sich um Quidditch und Mädchen. Ganz besonders nicht um Mädchen! Nun setz dich an dein hirnrissiges Zauberschachspiel, und lass mich gefälligst in Ruhe!“
„Harry… Was ist los? Ich dachte...“
„Nichts dachtest du! Kann mir nicht irgendjemand in dieser verf***ten Welt mal zutrauen, dass ich ein Problem alleine lösen kann!“
Mit diesen Worten rauschte Harry in den Jungenschlafsaal und schloss lautstark die Tür zu jenem. Unten am Treppenabsatz stand ein ziemlich verwirrter Ron, der seit dem Satz ‚Ganz besonders nicht um Mädchen’ nicht mehr aufnahmefähig war, und nun seine Beschäftigung für diesen Abend gefunden hatte.
„Wie meinte er das jetzt?“
Schlafsaal
Ein ziemlich fuchsteufelswilder Harry ließ sich voller Frustration in sein Bett fallen.
‚Warum kann mich eigentlich niemand in Ruhe lassen. Warum müssen sich alle Sorgen um mich machen? Reicht es nicht, dass ich schon die ganze Zaubererwelt retten muss? Das versaut mir mein Leben schon zu genüge. Wenigstens in ein paar Dingen in meinem Leben möchte ich meine eigenen Entscheidungen treffen.’
Harry wusste, dass er jetzt zu aufgebracht war, als dass er sich um diesen Trank kümmern konnte, deshalb beschloss er erstmal eine Dusche zu nehmen, um sich abzureagieren. So schnappte er sich sein Handtuch und begab sich in die an den Jungenschlafsaal angrenzende Dusche. Als er dann schlussendlich nackt unter der Dusche stand, und das heiße Wasser über seinen Körper lief, ließ er sich sanft gegen die Kabinenwand sinken. Die ganze Aufregung an diesem Tag machte ihn müde, und so schloss er genießerisch die Augen, um den kurzen Moment der entspannenden Einsamkeit zu genießen. Er verfiel kurzzeitig in eine Art Dämmerschlaf und hätte sich dafür verfluchen können, denn nicht nur in seinem Tiefschlaf, nein, in jeglicher Art von Schlaf, die ihn heimsuchte, tauchte ein hinreißend aussehender Draco Malfoy auf. Das Schlimme war, dass die Träume in ihrem Inhalt in letzter Zeit variierten. Und das Schlimmste war, dass sie sich den Geschehnissen des Tages anpassten. Dies bedeutete, dass er nun genau diesen hinreißenden jungen Mann nur mit einem Handtuch bekleidet vor sich in der Dusche sah. Aber er war nicht nur einfach da, nein, er kam auch noch auf ihn zu, mit einem so verführerischen Lächeln, dass dem Schwarzhaarigen tatsächlich die Knie weich wurden. Er verlor den Blickkontakt zu den silbergrauen Seen und versuchte sich an der Kabinenwand fest zu krallen, als er spürte, wie samtige und heiße Lippen seinen Hals erkundeten. Langsam, Zentimeter für Zentimeter erkundeten diese unbeschreiblichen Lippen seinen gesamten Oberkörper, mit kurzen Zwischenstopps an seinen Brustwarzen, wo sie sich öffneten und einer vorwitzigen Zunge erlaubten mit jenen zu spielen. Unter diesen zarten und sanften spielerischen Berührungen reagierte sein Körper auf eine Art und Weise, die er bisher noch nicht kannte, und von denen er nie dachte, dass sie solche Auswirkungen auf ihn haben könnten. Seinen ganzen Körper überzog ein neugieriger und erwartungsvoller Schauer. Jedes einzelne Härchen stellte sich auf und seine Anspannung wuchs bei jeder Sekunde, die verstrich. Er erwartete sehnsüchtig, dass der unglaublich heiße Blonde mit seinen Erkundungen fortfuhr. Wie es in Träumen so üblich ist, begab sich der Slytherin auf die Knie und begann damit seine forschenden Lippen gen Hüfte abwärts zu führen. Und auch wie es Träume so an sich hatten, begann auch dieser Traum Harry etwas zu ärgern. Denn der Malfoysprössling setzte ab einem bestimmten Bereich seine Liebkosungen mit den Lippen nicht fort. Harry, der fast schon ein wenig enttäuscht darüber war, wagte es sich einen Blick nach unten zu werfen, und stellte mit Erstaunen fest, dass sich Draco das Handtuch von den Hüften riss. Harry war sich nie bewusst darüber gewesen, wie unglaublich sexy ein nackter Mann für ihn sein könnte. Leider war sein Körper genau der gleichen Meinung, denn er sah sehr deutlich, wie sich eine gewisse Erektion in sein Blickfeld schlich. Das ließ eine peinlich berührte Röte des Scharmes über sein Gesicht huschen. Und wieder einmal reagierte Malfoy nicht so, wie es sich für einen Malfoy gehörte. Denn ein zärtliches Lächeln umspielte seine sonst so kalten Lippen, und er nahm Harrys Reaktion zum Anlass, sachte mit seinem rechten Zeigefinger über dessen Erektion zu streicheln. Wie ein Blitz durchfuhr es Harry, als er diese einfache, doch so intensive Berührung spürte. Ganz unkontrolliert und wie von selbst entfleuchte ein sanftes
„Draco!“
seinen Lippen. Wie als ob er darauf gewartet hätte, ließ Draco nun die anderen Finger seiner rechten Hand auch an das neue Spielzeug ran. Harry konnte nicht anders, als seinem Instinkt zu folgen und sein Becken in Dracos Richtung zu drücken. Süffisant grinsend umschloss Draco nun mit seiner ganzen Hand Harrys Schaft, und wie man es von einem Malfoy erwarten würde, gab er Harry nicht das was er wollte, sondern erhob sich, immer noch sein neues Spielzeug festhaltend, und legte mit seinem typischen Malfoyblick seine Lippen sanft, aber trotzdem fordernd, auf Harrys. Diese plötzliche Nähe brachte Harry fast um den Verstand. Nicht nur, dass er nun diese berauschenden Lippen auf seinem Mund spüren konnte, nein er spürte auch noch was ganz anderes. Noch nie war er in einer Situation gewesen, wo er eine fremde Erektion an seinem Becken spürte! Wieder durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Er riss erstaunt die Augen auf, bemerkte dabei fast gar nicht, dass eine freche Zunge um Einlass bat. Wieder einmal ließ er seinen Instinkten freien Lauf. Er öffnete seinen Mund und ließ diesen von dieser fremden Zunge ausplündern. Als er jedoch ebenfalls instinktiv nach dem Glied des Slytherins greifen wollte, brach der sofort den Kuss ab und sank wieder auf die Knie. Nun platzierte der Blonde vorsichtige kleine Küsse auf der Innenseite von Harrys Oberschenkeln und begann unerträglich langsam seine Hand zu bewegen. Harry entfleuchte eine leises Stöhnen, als er seinen Kopf voller Leidenschaft nach hinten warf. Wenn Malfoy so weiter machte, würde er es nicht mehr lange aushalten können. So sprach Harry Worte aus, von denen er dachte, dass sie ihm niemals über die Lippen kommen würden. Es war nur ein Flüstern, aber Draco verstand sie nur allzu deutlich.
„Draco bitte!“
Und wieder einmal errangen seine Instinkte die Oberhand. Er wagte es tatsächlich eine seiner Hände in die seidigen platinblonden Haare des Slytherin greifen zu lassen und ihm mit einem leichten Druck klar zu machen, was er von Draco wollte. Als hätte dieser nur darauf gewartet, diese Worte von Harry zu hören, lösten sich seine Lippen von den Oberschenkeln, und erkundeten nun Millimeter für Millimeter den harten Schaft bis hinauf zur zuckenden Spitze. Harry wurde nun eindringlicher und presste sein Becken nun noch deutlicher in Dracos Richtung. Der ließ sich nicht zweimal bitten, und platzierte seinen Mund direkt über der Spitze von Harrys Erektion, und öffnete diesen leicht. Auch Harry ließ sich nicht lange bitten, und drückte nun Dracos Kopf langsam zu sich. Die heiße Enge, die ihn umschlang machte ihn fast wahnsinnig und er konnte sich kaum noch zurück halten. Nun begann dieser unbeschreibliche Mund sich auch noch vor und zurück zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller werdend, in dem genauen Wissen, dass Dracos Opfer gleich über die Klippe springen würde. Harry hingegen hielt sich wieder mit beiden Händen an der Kabinenwand fest, und ließ das berauschende Gefühl über sich ergehen. Schlussendlich gelang es Draco mit ein paar sanften Schlägen seiner Zunge auf Harrys Spitze das Werk zu vollbringen. Harry schrie in vollster Erleichterung auf.
Der Schwarzhaarige öffnete seine Augen und realisierte zunächst gar nicht, dass dies alles nur ein Traum war. Er war noch vollkommen von seinen Gefühlen überwältigt. Erst als er wieder bewusst das heiße Wasser auf seiner Haut spürte, und das nachhallende Pochen in seiner unteren Region, bemerkte er, was soeben passiert war.
„Shit!“,
war das einzige, was er in seinem geschockten Zustand herausbrachte. Voller Panik wusch er sich die restlichen klebrigen Überreste seines Traumes vom Körper und flüchtete mal wieder nur mit einem Handtuch um seine Hüften bekleidet aus der Dusche. Auf dem Weg zu seinem Bett ging ihm nur ein einziger Gedanke durch den Kopf.
‚Wo sind meine Notizen?!’
Zur gleichen Zeit sah man ein ähnliches Bild im Schlafraum eines gewissen Slytherin, nur dass dieser aufrecht in seinem Bett saß, und ein ganz anderer Gedanke in seinem Kopf rumspuckte.
‚Was war das eben?’
Draco Malfoy konnte sich nicht erklären, wieso er plötzlich davon träumte Harry Potter einen Blow Job verpasst zu haben.
Kapitel 7
Es war noch früh am Morgen, als Draco Malfoy aus einem ziemlich verwirrenden und unruhigen Schlaf erwachte. Er rieb sich die Augen und versuchte sich an die vergangene Nacht zu erinnern. Er war sich nicht mehr sicher, ob das, was er glaubte geträumt zu haben, auch wirklich nur ein Traum war. Völlig irritiert rieb er sich noch einmal den Schlaf aus den Augen, und wankte ins Badezimmer. Der Gedanke an eine erfrischende, kalte Dusche gab ihm die Hoffnung danach etwas klarer zu denken.
In dem Moment, wo das kühle Nass ihn traf, überkam ihn die erschreckende Erkenntnis, dass er es sich nicht nur eingebildet hatte, sondern er tatsächlich einen solch bizarren Traum von dem Gryffindor-Goldjungen hatte.
‚Irgendwie gerät mein Leben gerade aus den Fugen… Wie kann es sein, dass mein Unterbewusstsein solch abartige Visionen entsinnt? Ich wollte Potter zwar näher kennen lernen, aber so nahe muss es dann doch wieder nicht sein. Am Merkwürdigsten jedoch ist, dass ich IHN beglückt habe und nicht umgekehrt, schließlich bin ich ja ein Malfoy, oder etwa nicht?’ (A/B: Nein, Draco. Du hast nur geträumt, dass du ein Malfoy bist....)
Völlig gedankenverloren und wie automatisiert stieg er aus der Dusche und begann sich mit seinem Mikrofaserhandtuch abzutrocknen.
‚Mensch diese Handtücher sind echt total weich. Für manche Dinge sind Muggel doch zu gebrauchen.’
Plötzlich und unerwartet sprang die Tür zum Badezimmer auf.
„MORGEN!“
Blaise Zabini stand plötzlich verschlafen, aber trotzdem freudestrahlend vor seinem Zimmerkameraden. Der Blonde zuckte wie ertappt zusammen und funkelte seinen besten Freund mit einem Seitenblick an, während er versuchte seine Haare in ihre gewohnt perfekte Form zubringen.
„Du, Dray! Zum Wohle von uns Beiden würde ich dir empfehlen deine unanständigen Träume doch bitte in aller Stille auszuleben.“
“Wie Bitte?“,
platzte es aus einem ziemlich erschrockenen Draco heraus, der sich ruckartig dem Blauschwarzhaarigen zuwandte, wobei ihm das Handtuch von den Hüften rutschte. Blaise fing verschmitzt an zu grinsen und musterte seinen besten Freund mit einem prüfenden Blick von oben nach unten.
„Hey, ich meinte, du sollst das in aller Stille machen, und nicht vor mir.“
Als Antwort erhielt Blaise nur ein wiederholtes
„Wie bitte?“
von Draco. Blaises Grinsen verbreitete sich und ließ seine makellosen weißen Zähne aufblitzen. Mit einem kurzen Zwinkern und mit einer doch recht eindeutigen Handbewegung machte er Draco augenblicklich bewusst, dass er schleunigst sein bestes Teil verdecken sollte. Nur ein paar Wimperschläge später hatte Draco sich wieder voll im Griff, wickelte sich majestätisch sein Mikrofaserhandtuch
,Mensch, die sind echt weich’
um die Hüften, nahm seine Seife und schmiss sie mit den Worten:
„Halt die Klappe Blaise!“,
dem irre kichernden Zabini hinterher, der gerade wie ein Häschen schleunigst aus dem Bad hüpfte.
Eine halbe Ewigkeit später betrat ein perfekt gestylter, aber immer noch fast entkleideter Malfoy Junior den Schlafsaal der Beiden. In seiner malfoytypischen eleganten Art begab er sich zu seinem Schrank und bekleidete sich (A/Tippse: du musst schon darauf achten, dass er sorgfältig auswählt, was er trägt. A/A: Das braucht er nicht, ist sowieso alles perfekt was er hat.). Aber am anderen Ende des Raumes saß im Schneidersitz, mit einem weiterhin irren Grinsen auf dem Gesicht, das Häschen auf seinem Bett und wartete.
„Und?! Wenn ich jetzt schon zuhören durfte, erzählst du mir jetzt auch mit wem es war?“
Und wie an diesem Morgen nicht anders zu erwarten, bloß mit einem ganz anderen Tonfall, zischte der Blonde wieder einmal:
„Wie bitte?“
Langsam und bedächtig, aber innerlich schon vor Wut kochend, drehte er sich um und fixierte Blaise mit seinem berühmten Deathglare. Blaise jedoch setzte einen ganz unschuldigen Blick auf und sagte mit einer engelsgleichen Stimme:
„Was denn? Ist doch so, oder?“
Diesmal war es nicht Seife, die auf ihn zugeflogen kam, sondern ein Rictusempra - Fluch (A/A: Für diejenigen, die es nicht mehr wissen sollten, es ist der Kitzelfluch). Erst nachdem sein nerviger Freund, gekrümmt vor Lachen, vom Bett fiel, erbarmte er sich den Fluch aufzuheben. Ohne irgendein weiteres Wort setzte er seine allmorgendliche Bekleidungszeremonie fort. Er reagierte auch nicht auf das beleidigte Schnauben, dass er hinter sich wahrnahm. Als er dann schlussendlich beim Packen seiner Schultasche angekommen war, waren seine Gedanken nicht mehr davon bestimmt, was er doch für einen erbärmlich albernen Kumpel hatte. Vielmehr überkam ihn die Erkenntnis, und das schockte ihn über alle Maße, dass er es als gar nicht so schlimm betrachtete, dass es sich in seinen Traum um Potter handelte. Denn das er Mädchen, gelinde gesagt, als extrem langweilig empfand, war ihm schon seit zwei Jahren bewusst.
‚Ich glaube, ich sollte Severus doch nicht so häufig bei seinen Experimenten aushelfen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Dämpfe seiner ganzen Tränke eine ziemlich ungesunde Wirkung auf mich haben. - Es kann doch nicht angehen, dass ausgerechnet Potter der Inhalt meiner Träume wird. Ich meine okay, er hat sich in den letzten Jahren schon gemacht, aber das ist noch lange kein Grund…’
„MORGEN!“
Irgendwie hatte Draco das Gefühl, dass er ein weiteres übersteigert fröhliches
‚MORGEN!’
nicht mehr ertragen würde. Und irgendwie kam es ihm spanisch vor, dass Pansy in ihrem Schlafsaal auftauchte. Als er jedoch zu einer gepfefferten Antwort ansetzten wollte, bemerkte er, dass er schon im Gemeinschaftsraum stand.
‚Wie jetzt? Ich war doch gerade noch im Schlafsaal. Wie komme ich jetzt hierher?’
Aber langsam dämmerte ihm, dass sein Unterbewusstsein, als er so in Gedanken vertieft war, ihn wiederum wie automatisiert in seine alltäglichen Bewegungsabläufe gebracht hatte.
„Hey, Dray! Ich rede mit dir! – MORGEN!“
Und wie nicht anders zu erwarten, hatte der Blonde nur zwei Wörter für sie übrig. Mit einem ziemlich abgenervten und aggressiven Ton schmiss er ihr die Worte:
„Schnauze, Pan!“,
vor die Füße und verließ erhobenen Hauptes den Gemeinschaftsraum und begab sich zur Großen Halle.
„Was hat der denn?“
Blaise musste wieder einmal nur grinsen,
„Jetzt sag bloß nicht, du musstest heute Nacht schon wieder zuhören.“
(A/A: Jetzt ratet mal, was Blaise macht.)
Der zweitbegehrteste Slytherin grinste. (A/B: Nachwirkungen vom Rictusempra?...)
„Du hast ihn jetzt nicht wirklich darauf angesprochen, oder?“
„Klar. Es traut sich ja sonst keiner ihn zu stressen. Und außerdem wenn ich schon zuhören muss, dann will ich schließlich auch wissen, wer ihn so Nacht für Nacht beglückt.“
“Und?! Wer ist es denn?“
Dies war das erste Mal an diesem Tag, oder besser gesagt diesem Morgen, dass kein Grinsen auf Blaises Gesicht stand. Pansy konnte nur ein leises enttäuschtes Grummeln vernehmen, das ungefähr soviel aussagte wie:
„Der Blödian sagt es mir nicht.“
„Ist ja mal wieder klar. Jetzt muss ich also mit meiner weiblichen Feinfühligkeit das Rätsel lösen.“
“Ja klar, wie willst du denn das machen? Ihm damit drohen seinem Vater zu erzählen, dass er schwul ist?“
Mit einem lauten Prusten seitens Pansy verließen nun auch die Beiden den Gemeinschaftsraum, um zu frühstücken.
Wie nicht anders zu erwarten, stand Draco vor der Großen Halle mit ein paar weiteren Slytherins und wartete. Als nach ca. 10 Minuten das Haus vollständig war, vollführten sie ein weiteres Ritual, sie begaben sich in ihre übliche Aufstellung und betraten, wie jeden einzelnen gottverdammten Morgen, majestätisch gemeinsam die Große Halle, angeführt von Draco. Keiner konnte sich mehr so genau daran erinnern, wie es angefangen hatte, aber es war irgendwann zu der Zeit gewesen, als Draco zum Vertrauensschüler gekürt worden war.
„Sag mal. Glaubst du er braucht das für sein Ego?“
„Hey Pan, ich bin zwar sein bester Freund, aber was genau in seinem Hirn vorgeht, kann ich dir leider auch nicht sagen.“
Bei den letzten Worten huschte ein kurzer trauriger Gesichtsausdruck über Zabinis Gesicht. Seine beste Freundin klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und flüsterte ihm leise
„Kopf hoch, irgendwann wird er den Namen stöhnen.“
ins Ohr.
„Psst!“,
kam es böse von den beiden sonst so stummen Bodyguards des Slytherinprinzens. Am anderen Ende der Großen Halle saß Harry Potter, der gerade krankhaft versuchte auszutesten, wie viel Müsli er sich in den Mund stopfen konnte, um nicht auf den attraktiven Blonden blicken zu müssen, der gerade die Halle betrat. Besagter allerdings war sehr interessiert daran einen gewissen Schwarzhaarigen ausfindig zu machen. Suchend streifte sein Blick über den Gryffindortisch, bis er schließlich an einem verwuschelten schwarzen Schopf hängen blieb. Harry jedoch spürte, dass er beobachtet wurde. Vorsichtig hob er seinen Blick und senkte ihn augenblicklich wieder, als er bemerkte, wer ihn im Visier hatte.
‚Warum schau er mich so an? Was ist nur los mit ihm? Er hat doch sicherlich nicht….’
Draco hatte sich zwischenzeitlich auf seinem angestammten Platz am Tisch niedergelassen und verfolgte Harrys Reaktion mit großem Interesse.
‚Was hat der denn für ein Problem? Er reagiert ja fast so als ob…’
Eine sanfte Röte bildete sich auf Dracos Wangen und er entdeckte, wie extrem spannend doch sein Kürbissaft ist. Das, so nahm er sich vor, würde etwas sein, was er ganz dringend klären müsste.
Bei den Gryffindors sah man wie Potter, wie von einer Erkenntnis geplagt, ein paar Pergamente herauskramte, und panisch darin herumblätterte.