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Kapitel 6b - Fan Fiction |
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Meine eigene Fan Fiction!
Sie ist noch im entstehen, wird aber regelmäßig aktualisiert!
Es kann nicht sein! Es darf nicht sein!
Legende: „sülz“ – wörtliche Rede
,sülz’ – Gedanken
Inhalt: Es geht um zwei Hogwartsschüler, die einen anstrengenden Weg vor sich haben um zu sich zu finden! Mehr wird hier nicht verraten, müsst selber drauf kommen! *grins*
Disclaimer: Alles by J.K. Rowling, nur die komischen Charaänderungen von mich!
Genre: Romance, Humor
Rating: P18 – Slash
Pairing: ?/? – kommt selber drauf! Ich hab mir ja nicht umsonst die Mühe gemacht, es so zu verheimlichen!
Zeit: Beginn des siebten Schuljahres
Prolog
„Fuck!“
Schweißgebadet saß er in seinem Bett.
„Nicht schon wieder!“
Mit seiner rechten Hand strich er sich seine feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Seit eineinhalb Monaten plagten ihn jetzt schon diese Träume. Jede Nacht das gleiche Spiel. Er wusste es kann und darf nicht sein.
Er dachte sie würden verschwinden, wenn ihn erst einmal der Schulalltag wieder unter Kontrolle hatte. Aber sie taten es nicht.
Wies träumte er so etwas?
,Was soll das? Wieso? Warum ausgerechnet ich? Ich meine, die Sache an sich ist ja nicht soo tragisch, aber ich kann nicht. Es kann nicht passieren, niemals! Nie wird es wahr werden!’
Er keuchte kurz auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
,Es wird auch nicht sein!’
Was würden seine Freunde sagen? Die Tatsache an sich, würden sie eventuell noch akzeptieren, das konnte er sich noch vorstellen. Aber so wie in seinen Träumen? Nein, das würden sie nie verstehen! Noch nicht mal er kann das!
,Es ist meine Entscheidung! Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich es tun …’
Er zuckte erschrocken zusammen.
,Oh Shit, was denke ich da? Ich werde verrückt! Niemals würde ich mit … Oder doch?’
Er schüttelte sich, wie um sich von allem Übel zu befreien.
„Fuck!“ entkam es noch mal, diesmal lauter, seinen Lippen.
Der Junge im Bett nebenan ließ ein paar kurze Schnarcher hören und murmelte dann „Is' was?“ vor sich hin. Doch bevor er antworten konnte und wollte, war sein Bettnachbar schon wieder damit beschäftigt mit seinem Schnarchen die Luft zu zersägen. Er selber rollte sich in seinem Bett zusammen und verfiel in ein paar letzte Gedanken, bevor auch ihn der Schlaf, so unruhig wie er auch in letzter Zeit war, wieder einholte.
,Was soll ich machen? Heißt es nicht, dass in jedem Traum ein Stück Wahrheit steckt? Es darf doch nicht sein! Aber … wollen würde ich es schon … halt! Stopp! Nein! Nicht mit …’
Doch da unterbrach eine leere Schwärze seine Gedankengänge und diesmal verfiel er in einen traumlosen und kurzen Schlaf.
Kapitel 1
Die ersten zaghaften Sonnenstrahlen kündigten draußen den Beginn eines neuen Tages an. Drinnen, im Schlafsaal der Jungen, öffnete einer der Jungs müde und geschafft seine Augen.
War es schon soweit?
Langsam und leise krabbelte er aus seinem Bett. Jeden morgen die gleiche Prozedur. Er wollte dieses unsaubere Gefühl loswerden. Er schlich sich, um die anderen nicht zu wecken, aus dem Schlafsaal. Quer durch den Gemeinschaftsraum, hinaus in die Korridore. Mit allem was er benötigte, ging er zielgerichtet zum Vertrauensschülerbad. Glücklicherweise verlief sich sonst niemand um diese frühe Morgenstunde hierher.
Er legte seinen Pyjama ab und stieg in das frisch eingelassene Becken und vollzog das tägliche Ritual des sich „von schlechten Träumen“ Reinigens.
Doch irgendwie brachte dies nicht ganz die Befriedigung die er benötigte. Wie sollte er sich denn die schmutzigen Gedanken aus dem Kopf waschen? Zumal er von mal zu mal unsicherer wurde, ob er dies tatsächlich wollte. War es ein Fluch? Er konnte sich an nichts erinnern, was derartiges erklären konnte. Wurde er verrückt? Könnte sein. Oder gab es da was in ihm, was schon immer so fühlte, dachte? Etwas das jetzt erst zum Vorschein kommt? Aber warum dann jetzt?
Gut, ok! Der Krieg ist endlich ausgebrochen. Die Schule ist gerade noch so wieder eröffnet worden. Und hätte man ihn nicht deutlich darauf hingewiesen wider hierher zu kommen, nach den Ereignissen vor ein paar Monaten, der mit dem Tod von Dumbledore seinen Höhepunkt erreichte, dann wäre er wie so viele andere Schüler nicht zurückgekommen!
Versunken in Gedanken lag er in dem luxuriösen Becken und vergaß alles um sich herum.
„Sollte es wirklich so sein? Bin ich tatsächlich schwul?“ entfleuchten ihm die Worte begleitet von einem langem Seufzer.
„SCHWUL? DU?“ ertönte plötzlich eine hohe, schrille Stimme.
„Wer …“ entfuhr es dem Jungen.
Als er die Ursache der Stimme erblickte, schoss ihm unwillkürlich die Röte ins Gesicht und er bedeckte seine Blöße.
Die Maulende Myrte schaute aus dem Wasserhahn des Beckens heraus und grinste Süffisant.
„Hau ab! … Und wehe du erzählst es weiter! Ich bin nämlich nicht schwul!“
„Oh, soll ich das wirklich glauben?“
Mit lautstarkem Gelächter verschwand sie wieder im Wasserhahn ohne ihm eine Möglichkeit der Antwort zu geben. Er beschloss, sich so schnell wie irgend möglich aus dem Staub zu machen.
„Fuck! Warum muss mir so was passieren? Blöde Geister!“
Er wickelte sich schnell in seinem Handtuch ein, schnappte sich seine Roben und stürmte aus dem Bad. Immer zwei Stufen auf einmal nehmen, hastete er die Treppe entlang.
Wieder in seinem Schlafsaal angekommen, ließ er sich keuchend auf sein Bett fallen.
„Sag’ mal, ist ein wilder Zentaur hinter dir her, oder warum bist du so aus der Puste?“
Der Junge, der letzte Nacht noch so geräuschvoll schnarchte, betrachtete ihn nun voller Heiterkeit, aber dennoch ein wenig verschlafen.
„Ich … im Bad … und dann … ach, vergiss es!“
„Was denn nun? Erzähl mir nicht, da war nichts! Ich kenne niemanden, der wegen nichts nackt durch die Schule rennt!“
, Nackt?’ Was erzählte er da, er hatte sich doch das Handtuch …
„Oh shit!“
In diesem Moment bemerkte er, dass dort wo sein Handtuch gerade noch seine Intimszone bedeckt hatte, ihm jetzt das nackte Fleisch entgegensah. Gerade als er wieder lossprinten wollte um das abhanden gekommende Stück Stoff aufzulesen, bemerkte er, wie sich eine Hand um seinen Oberarm schloss.
„Wo willst du denn hin?“
„Ich muss … das Handtuch!“
„Ist es so dringend, dass du schon wieder nackt los wolltest?“
„Ja .. Nein! Oh shit! Du hast recht …“
„Sag mal, was ist eigentlich los mit dir? Seit ein paar Wochen bist du … irgendwie … komisch! Ich meine anfänglich dachte ich ja es wäre wegen … Na ja, du weißt schon … aber das ist doch kein Grund wie ein Berserker nackt durch die Gänge zu rasen!“
„Wie ein Berserker? Aber es ist doch nur wegen …“
„Wegen was? Mensch, nun sag’ doch endlich was mit dir los ist. Ich bin doch dein Freund. Seit wann hast du dein Vertrauen in mich verloren? Seit wann …“
„Bitte! Lass mich einfach in Ruhe. Ich kann und will jetzt nicht reden.“
„Schön!“ rief er wütend aus. „Toll! Dann bleib doch allein. Schließ dich ein, renn nackt durch Hogwarts. Mach doch was du willst, aber in Zukunft brauchst du nicht mehr auf mich zählen! Ich habe keine Lust mehr auf deine Stimmungsschwankungen!“
„Nein! So meinte ich es nicht. Es ist nur …“
„Verdammt, was?“
„Ich … ich … kann nicht … noch nicht…“
„Super, jetzt bin ich ja schlauer als vorher!“, mit diesen Worten schlug er die Tür zum Schlafsaal hinter sich zu.
, Oh shit! Noch ein Problem mehr! Warum muss er immer so aufbrausend sein? Ich kann es ihm nicht sagen, zumindest nicht alles. …Warum hält das Schicksal gerade für mich immer so was bereit. Hab ich nicht schon genug gelitten? Hab ich nicht zu genüge versucht den Anforderungen an mich zu entsprechen? Warum bin ich letztenendes trotzdem allein?’
Seufzend begann er sich anzuziehen. Gleich würde der Unterricht beginnen. Glücklicherweise mit Zaubertränke, jedes andere Fach hätte zu viel von ihm abverlangt.
Kapitel 2
Im Kerker bei Professor Slughorn verlief der Unterricht leider nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Heute war es schlimmer als je zuvor. Sein bester Freund redete kein Wort mit ihm und er konnte sich beim besten Willen nicht auf seinen Trank konzentrieren. Immer wieder suchten seine Augen unbewusst den anderen am anderen Ende des Klassenzimmers. Er wollte das nicht. Jedes Mal wenn es ihm bewusst wurde, zwang er sich wieder dazu auf seinen Trank zu achten. Zu allem Überdruss verunstaltete er seinen Trank mit zuviel geschnittener Narzissenwurzel, so dass sich eine silbergraue Wolke löste.
,Fuck! Warum ausgerechnet jetzt? Warum silbergrau?’
Sein Blick wanderte unwillkürlich durch den Raum und traf auf das gesuchte Augenpaar. Er sah nicht das hämische grinsen, sondern nur die Unendlichkeit in dessen Augen.
„Harry!“
„Was?“ er zuckte merklich zusammen, wendete seinen Blick von der Unendlichkeit ab und sah nun direkt vor sich einen unförmigen Körper, der seinem Professor gehörte. Er bemerkte, wie der gesamte Kerker ihn unverhohlen verdutzt anstarrte, bis auf einen natürlich.
„Harry!“ kam es noch mal, diesmal etwas eindringlicher, von Slughorn.
„Geht es ihnen heute nicht gut? Noch nie haben sie so … nun ja, amateurhaft einen Trank gebraut!“
„Ich … Ich weiß nicht … Ich bin …“
„Er fühlt sich tatsächlich nicht gut, Professor! Er hat so gut wie gar nicht schlafen können.“
„Ach so, Harry! Sie hätten doch was sagen können. Dann setzten sie heute mal aus. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben. Ich gebe ihnen einen Aufputschtrank, damit sie den anderen Unterricht überstehen!“
Mit den Worten verschwand er kurz im Tränkelager. Ein verächtliches Schnauben von der anderen Seite machte ihm mal wieder deutlich, dass es bei weitem kein Vorteil sein musste ein Lieblingsschüler zu sein.
„Hier, Harry! Und das nächste mal, lernst du nicht bis mitten in die Nacht hinein, ja?“
Der Schwarzhaarige nahm die Phiole mit dem Trank wortlos entgegen und leerte sie mit einem Zug.
,Lernen? Mein Gott, dieser Kerl ist so was von verblendet. Was glaubt der eigentlich von mir? … Wäre schön wenn das vom zu VIELEN Lernen kommen würde. Dann könnte ich wenigstens was dagegen unternehmen.’
Insgeheim war er seinem rothaarigen Freund dankbar, dass er ihn aus dieser prekären Lage gerettet hatte. War er ihm immer noch böse wegen vorhin? Er wusste es nicht und entschied sich „Danke“ zu murmeln und sein Gesicht in seinen Händen zu vergraben.
„Schon gut. Wozu hat man Freunde!“ murmelte sein Freund ebenfalls.
Der erlösende Gong, der den Unterricht beendete, war wohl das Zeichen für seine beste Freundin, endlich mit der belastenden Befragung zu beginnen. Doch Ron, der ab und zu echt sensibel sein kann, würgte sie unsanft mit den Worten „Is Männersache!“ ab.
Hermine, die dieses Verhalten von ihrem Freund (Ja, tatsächlich, die Beiden haben es in den Ferien endlich geschafft! *grins*) schon seit längerem nicht mehr gewohnt war, verstummte verblüfft. Es dauerte ein paar Minuten bis sie ihre Fassung wiedererlangte. Ron und Harry sind mittlerweile weitergegangen und nun holte sie schnell auf und keuchte:
„Aber …“
„Herm, lass es, ok? Nicht jetzt, nicht heute!“
„Aber Ron …“
„Nein, Herm!“
„Aber ich wollte doch nur …“
„Verstehst du ein nein nicht?“
Mit diesen Worten hatte er sie nun endgültig zum Schweigen gebracht und so liefen die drei nun schweigend zu Verwandlung.
Kapitel 3
, Ich kann von Glück sagen diesen Aufputschtrank von Slughorn bekommen zu haben. Obwohl McGonagall etwas irritiert war, ob meines Dauergrinsens.’
Er lächelte leicht; ein ehrliches Lächeln, welches in letzter Zeit eine Rarität geworden war. Sich dem bewusstwerdend, legte er wieder sein altbekanntes, undurchschaubares Gesicht auf, dass in letzter Zeit leider öfters bröckelte. Nur seine Augen, diese tiefgrünen Augen, die einem moosbewachsenen Hügel gleich kamen, zeigten noch die verwirrten Gefühle und Gedanken, die dem Schwarzhaarigen durch den Kopf geisterten. Mit seinem unergründlichen Blick sah er nichts von der schönen Herbstlandschaft, die vor ihm aufgebaut war, wie um nur für ihn da zu sein. Leise Wellen klatschten an die vereinzelt vorhandenen Steine, die am Strand des Sees lagen. Auch der noch recht warme Lufthauch, der um ihn wehte, entging seiner Aufmerksamkeit. Mit einem verzweifelten Seufzer lehnte er sich wieder an den Baum, an dem er saß. Seine Augen waren nun gen Himmel gerichtet, wo sich vereinzelt ein paar Sonnenstrahlen zeigten. Wolken! Unmengen an Wolken und alle hatten diesen einen Farbton, den Harry nicht mehr aus seinem Kopf bekam. Sturmgrau. Silbergrau. Unendlich. Beruhigend.
Wieder entfleuchte ihm ein Seufzer.
„Wieder einmal stelle ich mir diese Frage! … Warum ich? …So kann es doch nicht weitergehen. Ich will nicht jede Nacht davon träumen! Ich darf nicht von ihm träumen! Kann das Leben mir nicht einmal wohl gesonnen sein? Kann ich nicht einmal Frieden finden? … Nein! … Nicht solange ich meine Aufgabe nicht erfüllt habe. Es ist so schwer. Aber ich muss es tun, es wird von mir verlangt. … Doch warum das jetzt? Es macht mir alles noch schwerer. … Ich will nicht lieben! …“
„Wer versinkt denn da im Mitleid?“ schnarrte eine ihm nur all zu bekannte Stimme.
„ Hat der große Potter etwa Angst?“
„Malfoy?!“
Harry machte einen Satz, stolperte über seine Schultasche und landete unsanft mit dem Hinterteil wieder auf dem Boden.
Ein Grinsen, so hämisch wie noch nie zuvor, breitete sich auf dem Gesicht des Slytherin aus.
„So allein? Wo hast du denn deine Schatten gelassen?“
„Und wo sind deine?“ kam nur eine schwache Gegenfrage von Harry.
„Potter! Wer Gegenfragen stellt hat was zu verheimlichen!“
„Das sagt der Richtige! – Lass mich in Ruhe und hau ab!“
„Ha! Ich nehm’ keine Befehle von unserem Helden entgegen. Ich gehöre nicht deinem Fanclub an!“
„Dann bleib, wenn du meinst, aber sei ruhig!“
, Oh Gott, was hat mich denn da geritten? Warum hab ich …’
Einen winzigen Moment sah man Überraschung in Malfoys Augen aufblitzen, aber wirklich nur einen kurzen, einen sehr kurzen.
„Haste Angst allein?“ war der einzige Kommentar des Blonden, doch diese Worte spie er richtig aus.
Harry wollte ihn einfach nur ignorieren, doch zur Überraschung beider, ließ sich Malfoy tatsächlich neben Harry nieder.
,Was ist das denn jetzt?’
Die Augen des Schwarzhaarigen waren bis aufs Äußerste geweitet und starrten den Blonden weiterhin entsetzt an. Ein paar Wimpernschläge später, die Harry wie Stunden vorkamen, drehte sich Malfoy ruckartig zur Seite, so dass sie sich nun direkt in die Augen blickten.
„WAS?“
,Dieses Grau! … So unergründlich …’
„POTTER, bist du taub?“
,So tief wie der Ozean …’
„HEY?!“
Draco packte Harry bei den Schultern und schüttelte ihn kurz und heftig durch.
„W … Wa … Was? …“
„Sag mal Potter, du bist echt `nen Freak!“
„Ich … Ich wollte nur …“
Mit diesen Worten schaffte er es endlich sich von Malfoys Ozeanen zu lösen und starrte wieder in den Himmel, nicht ohne einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen. Der Blonde schüttelte nur kurz seinen Kopf, legte sich ins Gras und folgte dem Blick Harrys in den Himmel.
Erst der Gong, der zur Nachtruhe rief, riss die Beiden aus ihrer Starre. Stumm, ohne sich auch nur im geringsten anzusehen, gingen sie zurück ins Schloss.
Zeitsprung
,Nächstes Wochenende ist Halloween. Eigentlich habe ich gar keine Lust darauf. Aber wenn ich nicht hingehe werden Ron und Herm mich wieder belagern. Na ja, ich werde mich in irgendeiner dunklen Ecke verkriechen und hoffen, dass mich niemand bemerkt.'
Harry saß wieder an dem Baum am See, in den letzten drei Wochen war er nun fast jeden Abend da. Es wurde etwas kühler, so mummelte er sich nun in seinen Umhang und erwartete die nun gleich folgende Prozedur.
(AdA: Was das für eine ist? Nun, gleich kommt die antwort! *grins*)
Der Schwarzhaarige merkte wie sein Herz anfing immer schneller zu schlagen.
,Stop! Nein! ... Ich freue mich NICHT darauf! ... Ich geniesse die Zeit NICHT aus vollstem Herzen! ...'
"Potter!"
"Malfoy!"
Mit diesen Worten begrüssten sie sich mittlerweile seit drei Wochen, fast jeden Abend und es waren auch die einzigen die sie überhaupt miteinander wechselten.
,Warum kommt er jeden Abend zu mir an den See? Und warum verbringt er seine Zeit mit mir? Und was in der Welt ist passiert, dass er seine Klappe hält? Kein böser Kommentar, kein Evilgrin, er ist einfach nur da!'
Harry ließ wieder einmal seinen Blick vorsichtig zu dem jungen Mann neben ihm gleiten.
,Oh Gott! Ich sollte das nicht tun.'
Er hoffte sehnlichst, dass sich der blonde Slytherin nicht zu ihm umdrehte.
,Eigentlich, ... Na ja, er ist nicht hübsch, aber ... aber attraktiv. Diese markante, elegante Nase, das schmale Kinn, die hohen Wangenknochen, die schmalen Lippen in einem zarten rosé Ton, ganz im Kontrast zu seiner fast weißen Haut. Sein schulterlanges, seidiges und immer perfekt gestyltes silberblondes Haar.'
Dieses besagte Styling geriet nun ins Wanken, da es sich aufgrund des Windes aus seiner Perfektion zu lösen schien. Der Slytherin blinzelte daraufhin nur kurz und blickte weiterhin, fast verträumt, in den grauen Himmel. Harry konnte sich einfach nicht mehr von diesem Anblick abwenden.
,Er wirkt so anders als sonst. Gar nicht so eiskalt, wie er da so abwesend vor sich hin starrt. ... Halt! Das ist Malfoy! Warum ist er wirklich hier? Warum sitzt er überhaupt neben mir? Was heckt er tatsächlich aus? ... Ich muss diese Gedanken wirklich aus dem Kopf bekommen. Morgen schau ich in der Bibliothek mal nach, ob es da einen Spruch oder Trank gibt, der diese wirren Träume abstellt. ... Wo sind eigentlich seine sogenannten Freunde? Sonst sieht man doch den GROßEN Malfoy nie alleine! ... Allein! Manchmal ist es von immensen Vorteil alleinsein zu können.'
Er stellte für sich fest, dass er sich unbedingt einen neuen Platz zum Alleinsein suchen musste. Das wäre dann sein erster Schritt um wieder in die "Normalität", ein Leben ohne von Malfoy zu träumen, zurück zu kehren. Er beschloss die Ränge des Quidditchfeldes mal auszuprobieren. Vielleicht konnte dies sein neuer Platz zum Alleinsein werden.
Die Dämmerung setzte langsam ein und so erhob er sich, warf Malfoy noch ein kurzes Nicken zu, und begab sich schlussendlich zum Gryffindor Tower.
Malfoy allerdings saß beinahe noch eine Stunde am See. Auch ihm gingen verschiedene Gedanken durch den Kopf. Einer davon war der, dass er nicht verstand, warum er es genoß seine Nachdenk - Zeit mit Potter zu verbringen. Aber er würde diese Frage zu beantworten wissen, allerdings war ihm nicht klar wie er das anstellen sollte. Doch er wäre kein Malfoy und kein Slytherin, wenn er nicht alles daran setzen würde sich das gewünschte Wissen zu verschaffen!
Kapitel 4
Am nächsten Tag konnte Harry es kaum erwarten bis endlich die Mittagspause anfing. Ohne auch nur auf seinen grummelnden Magen oder die fragenden Rufe seiner Freunde zu achten, rannte er in die Bibliothek. Völlig außer Atem stürzte er hinein und zog sich gleich einen giftigen Blick seitens Ms. Pince ein.
Entschuldigend nickte er mit dem Kopf und begab sich auf die Suche nach einem für ihn brauchbaren Buch. Wo sollte er bloß anfangen mit dem Suchen?
,Irgendwas, was so was verhindert... Hmmm... Traumlos... Da gibt es bestimmt irgendwelche Tränke... Tränke? ... Na ja, ich kann es ja mal versuchen...‘
„Na, Potter! Du hier, in der Tränkeabteilung? Du solltest erstmal die Anfängerlektüre begreifen, bevor du zu so etwas anspruchsvollem übergehst, sonst sprengst du womöglich noch die ganze Schule in die Luft.“
,Toll! Was macht der denn hier? Hat der ´ne Nase dafür, wo ich mich aufhalte? Shit!‘
„Redest du nicht mehr oder hat selbst dein restliches Fünkchen Anstand dich nun verlassen?“
,WAS?‘ „Malfoy, du sollst nicht immer von dir auf andere schließen!“ ,HA! Der war gut!‘
Für einen kurzen Moment sah man so etwas wie Wut in den silbergrauen Ozeanen aufblitzen, dies entlockte dem Schwarzhaarigen ein hämisches Grinsen und eine weitere Tirade vom Slytherin.
„Was denkst du eigentlich wer du bist? Du dreckiges Halbblut! MIR ging es nur um den Erhalt der Schule!“
,Oh man, ich weiß schon warum ich hier bin. DAS kann ja keiner aushalten. Ich brauche ganz dringend etwas gegen diese Träume. Ich will einfach nicht mehr von dieser sturmgrauen Unendlichkeit träumen. Von diesen seidigen Haaren, diesen unglaublich süßen Lippen... Moment mal... Stop!!! ... Nicht schon wieder! ... ich brauche diesen Trank wirklich sehr dringend.‘
„Man merkt, dass du keine Eltern hattest, nicht mal ein wenig Anstand und Umgangsformen sind dir beigebracht worden. Kein Wunder, bist ja schließlich bei elenden Muggeln aufgewachsen. Haben dir wohl nicht häufig genug eine runtergehauen, wenn du Müll gemacht hast, oder?“
„Malfoy... “
Harrys Fäuste ballten sich gefährlich und er bemerkte nicht, dass sich schon seine Knöchel weiß färbten.
„Potter?“ Grinste Malfoy nur Slytherin typisch den Gryffindor von der Seite an.
„Ich warne dich...“
„Was dann? Bewirfst du mich dann mit ein paar Büchern, deren Inhalt du nie verstehen wirst?“ Er quittierte diese Aussage mit einer elegant nach oben gezogenen Augenbraue.
„Mr. Potter und Mr. Malfoy!!! Noch ein Wort und ich verweise sie augenblicklich der Bibliothek und das für eine ganze geschlagene Woche! Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Der Blonde so wie der Schwarzhaarige zuckten bei diesen Worten zusammen und trennten sich automatisch ein paar Schritte voneinander. Keiner wollte ein Bibliotheksverbot, vor allem nicht, wenn übermorgen wieder Zaubertränke dran waren und mit Sicherheit wieder ein Aufsatz auf sie warten würde. So warfen sich die beiden unverbesserlichen Erzfeinde einige böse Blicke zu und begaben sich wieder an ihre ursprünglichen Aufgaben.
Harry jedoch wollte die Gunst der Stunde nutzen und fragte sogleich die noch immer anwesende Ms. Pince.
„Ähm, Ms. Pince, können sie mir bitte helfen?“
„Mr. Potter, was möchten sie, beeilen sie sich, ich habe noch genug Arbeit vor mir!“ (A/A: Jaaaaa, ganz viele Bücher wieder einsortieren!!! Wer’s glaubt! Irgendwelche Liebesschundromane unterm Tresen lesen!!!)
„Nun ja, ähm, ich suche einen Traumlostrank ... oder so ähnlich“ fügte er noch leise hinzu.
„Aha! Wozu brauchst du den denn?“
„Na ja, ich muss einen... ich muss einen Aufsatz für Professor Snape schreiben.“ log er schnell.
„Hmm, nun gut. Warte mal kurz, das müßte in dem Regal... (Murmelmurmel)“ sie verzog sich zu ein paar der hinteren Regale.
„Ah, hier haben wir es! <Tränke um uns das Leben zu erleichtern>!“
Mit diesen Worten kam sie aus den Regalreihen hervor und drückte dem Gryffindor ein ziemlich abgenutztes Buch in die Hand.
„Aber das du mir nur nach diesem Trank schaust! Dieses Buch ist eigentlich nicht für den Schulgebrauch gedacht.“
„Chrm, chrm, ja in Ordnung. Ich brauche ja nur die Anwendung und die Wirkung des Traumlostrankes. Danke!“
Mit diesem mehr oder weniger Versprechen gab sich Ms. Pince zufrieden und watschelte wieder zu ihrem Tresen. (A/B: Das Versprechen war wohl doch mehr weniger *hüstel*)
,Mal schauen wie mir dieses Buch nun helfen kann.‘
Er verkroch sich in die hinterste Ecke und setzte sich an einen der Arbeitstische, kramte ein Pergament aus seiner Schultasche hervor und zückte die Feder, bereit sich das nötigste zu notieren.
,Also, <Wie halte ich meine Ohren sauber>, was ist denn das für ein Schund? ... <Haare perfekt in Form halten>, hmm, denn sollte ich mir vielleicht merken. Was steht da? Was braucht man dafür?‘
Man hörte wie die Feder von unserem Helden über das Pergament kratze, sehr eilig.
,Okay, weiter geht es. <Dauer-Make-Up-Trank>, nein, ist das vielleicht überflüssig! ... <Traumlos in die Nacht>, das klingt so, als ob ich gefunden habe, was ich benötige! Okay, die Zutaten... und nun die Zubereitung,... ob ich das hinbekomme? ... Gut, das wär’s! Ich sollte mal schauen, vielleicht gibt es noch was nützliches in diesem Buch.‘
Er blätterte auf´s Geradewohl weiter in dem Buch und blieb schlußendlich an einem Trank hängen dessen Name viel versprach <Klare Sicht zu jeder Zeit>
,Könnte es sein? Ich meine, könnte das die Lösung meiner Brille sein? ... Hmm, Augenkorrekturtrank,... keine Sehhilfen mehr,... das klingt ja brillant! Das sollte ich mir auch notieren.‘
Nachdem er sich nun alle drei Tränke abgeschrieben hatte, klappte er das Buch zu, räumte seine Unterlagen wieder in seine Tasche und begab sich zum Tresen von Ms. Pince. Die bemerkte ihn allerdings nicht und Harry sah nur, dass sie etwas las, mit einem seligen und sehnsüchtigen Blick. (A/A: Ha, wusste ich es doch!!!)
„Entschuldigung, Ms. Pince, ich bin fertig und wollte ihnen das Buch zurückgeben. Vielen Dank.“
Ms. Pince schreckte kurz hoch, erkannte Potter und nahm mit einem leicht peinlich berührten Lächeln das Buch entgegen.
Die Worte „Schon gut, Mr. Potter.“ hörte Harry schon nicht mehr. Er hatte viel zu viel Angst davor, dass diese alte Bibliothekarin noch auf die Idee kommen würde seine Aufzeichnungen zu kontrollieren.
Er eilte wie besessen die Gänge hinauf zum Astronomieturm. Dort angekommen warteten schon seine Freunde mit Fragen auf ihren neugierigen Lippen.
Harry winkte nur ab und kommentierte seine Abwesenheit mit „Ich war in der Bibliothek noch was lernen!“.
Ron fiel beinahe die Kinnlade hinunter, aber Hermine lächelte selbstzufrieden und ließ nur ein „Wenigstens einer hat begriffen wie wichtig das Lernen ist!“ von sich hören. Ron allerdings war sich sicher, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu gehen konnte, denn sein bester Freund würde niemals freiwillig das Mittagessen sausen lassen um freiwillig zu lernen. So nahm er sich vor, Harry noch in dieser Stunde auszufragen, natürlich ohne, dass Hermine etwas davon mitbekam. Dies stellte sich jedoch als schwieriger heraus als er dachte, denn das braunhaarige Mädchen war weiterhin so von Harrys Ausrede (A/B: Oder Aussage...) begeistert, das sie den Schwarzhaarigen regelrecht belagerte.
„Sag mal Harry, seit wann machst du das denn schon? Für welches Fach hast du denn gelernt?“
„Ähm, Herm, weißt du ich beginne gerade damit und es ist für Zaubertränke...“
Damit hatte er gar nicht mal so unrecht, wenn man bedachte über was er sich da kundig gemacht hatte.
„Psst, Jay?“
„Was Ron?“
„Sag mal glaubst du ernsthaft das, was du da gerade erzählst?“
„Harry? Wollen wir zusammen nicht eine Lerngruppe aufmachen? Vielleicht bekommen wir den sturen Rotschopf auch endlich dazu mal was für seine Bildung zu tun.“
„Herm? Sollten wir uns nicht auf den Unterricht konzentrieren?“
Harrys Frage wirkte, Hermine drehte sich ertappt beiseite und folgte nun wieder den Ausführungen von Professor Sinistra.
Ron neben Harry allerdings konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Das war erste Sahne. (glucks) Nun sag doch aber mal, was hast du tatsächlich gemacht?“
„Ron!!! Ich war tatsächlich in der Bibliothek. Bitte belaß es dabei. Ich erzähle dir irgendwann genaueres und...“
„Psst! Ron nun laß Harry doch mal in Ruhe aufpassen!“
„Hmpf!“ war Rons einzige Antwort darauf und nun war es an Harry zu grinsen.
Auch dieser Schultag endete verhältnismäßig ruhig; gerade und wahrscheinlich deshalb, weil sich der Gryffindor heute an seinen neuen Rückzugspunkt begeben würde.
So schlich er sich nach dem Abendessen aus der Großen Halle und schlenderte nun gelassen zu den Rängen des Quidditchfeldes um es sich dort bequem zu machen.
Es dauerte nicht lange und er konnte erkennen, wie das Tor erneut geöffnet wurde. Und wie er es erwartet hatte, kam Draco Malfoy ihm entgegen. Harry machte sich ganz klein und hoffte Malfoy würde ihn nicht bemerken und einfach zum See weiter laufen. Zu seiner Erleichterung geschah dies auch, aber was er dann sah, erstaunte ihn doch über alle Maßen. Der Slytherin schaute sich tatsächlich suchend um, als ob er nach ihm Ausschau halten würde. Aber das konnte doch nicht sein!
Jedoch, als sich Malfoy augenscheinlich bewußt wurde, dass am See kein Harry zu finden war, drehte er sich auf dem Absatz um und machte Anstalten wieder zum Schloß zurück zu gehen.
,Was denkt der sich eigentlich? Dieses Frettchen!‘
In dem Moment bemerkte Harry nicht, dass er sich zu weit hinauslehnte und somit sehr deutlich zu erkennen war. So auch für den Slytherin; der machte sofort kehrt und ging nun direkt auf den Schwarzhaarigen zu. Der Gryffindor saß stocksteif da und beobachtete alles mit einem Entsetzen, als sich der Jüngste der Malfoys wieder einmal nur mit den Worten „Potter!“ neben ihn setzte, in den Himmel starrte und schwieg.
,Ich werd ja nicht mehr. Was fällt dem eigentlich ein? Ich ... ich... ich möchte ja irgendwie schon, dass er hierbleibt. ...MAN!!! Was mach ich bloß?‘
„Ähm, Malfoy?“
Der Blonde wandte seinen Kopf ganz langsam zu Seite und schien tatsächlich ohne einen Kommentar loszulassen Potters Frage zu erwarten.
„Ähm! ... Geh! Laß mich allein!“
,Na toll, jetzt gibt es bestimmt wieder Streit.‘
„Okay!“
,Wie jetzt? Bin ich krank? Hab ich Fieber? ... Der steht ja tatsächlich auf! Der hat doch was zu sich genommen, oder? Ganz bestimmt!‘
Während sich Harry immer noch den Kopf darüber zermarterte, was da eigentlich eben (nicht) passiert ist, war Draco schon am Rande des Quidditchfeldes und rief nur noch ein „Bis morgen!“ in den abendlichen Wind. Dann verschwand dann in der Dämmerung.
Kapitel 5
Draco lief wie automatisiert zum Schloss und in Richtung Kerker. Absolut in Gedanken versunken.
, Fuck! Jetzt habe ich es vermasselt. Aber ich werde nicht aufgeben! Nicht jetzt! – Wann hat das eigentlich angefangen? Ich glaube das war kurz nach der Sache mit dem Astronomieturm. – Warum konnte ich meinen Auftrag nicht erfüllen? Ich wollte es doch … nun gut, wohl eher, ich musste es tun! Warum musste sich Severus auch einmischen, warum musste sich meine Mutter einmischen? Wie soll ich jetzt meine Familie schützen? Wie soll ich meine Mutter nun vor diesem Irren bewahren? Sitze ich doch hier in dieser verdammten Schule fest. Was habe ich denn hier überhaupt noch zu suchen? Mit meiner Familie und Vergangenheit ist mein einziger Weg doch sowieso schon vorgeschrieben: an der Seite des größten Verrückten aller Zeiten! Ob nun mit oder ohne Abschluss, ein „normales“ Leben ist mir doch eh nicht vorbestimmt. – Und Potter? Ha! Dem geht es doch nicht anders! … Es ist erschreckend wie viel wir gemeinsam haben. Auch er hat keine Möglichkeit, seinen eigenen Weg zu gehen. Ich bin immer noch erstaunt darüber, dass er tatsächlich wieder zurückgekehrt ist. Das hätte ich nicht erwartet.’
Flashback
Sommerferien Malfoy Manor
Nach seiner Rückkehr von Hogwarts war es ruhig geworden in dem großen Anwesen der Malfoys, zu ruhig. Seit sein Vater inhaftiert war, erstarb nach um nach jegliches Leben in seinem zu Hause. Seine Mutter verbrachte den größten Teil ihrer Zeit in dem hauseigenen Labor und vergrub sich in Arbeit. Draco hatte seit Beginn der Ferien mehr Zeit mit den Hauselfen verbracht, als mit ihr. Das hieß im Klartext, dass er eigentlich gut 23 ½ Stunden des Tages alleine war. Somit hatte er genügend Zeit über das Gewesene und nun noch Kommende nachzusinnen. Er hatte seine Mutter am Tag seiner Rückkehr kennen gelernt, wie er sie bisher noch nie erlebt hatte. Es stand keine stolze Narcissa Malfoy vor ihm, sondern eine von Schlaflosigkeit und Sorge gepeinigte Frau. Noch nie hatte man einen Malfoy mit Augenringen und zerzausten Haaren gesehen. Zu dem Zeitpunkt wurde Draco klar, dass seine Welt, wie er sie kannte, nicht mehr existierte. Nachdem er seine sonst stets reservierte Mutter so aufgelöst gesehen hatte, wurde ihm klar, dass auch der stolzeste Zauberer ein Recht auf Gefühle hat.
Es war der 29. Juli, als er plötzlich Gedankengänge entwickelte, die ihn zuerst ratlos stimmten. So kannte er doch diese Art von Emotionen bisher überhaupt nicht. Als er am Abend vor dem Kamin in seinem Zimmer saß, und über die Ereignisse von den letzten Monaten und Jahren nachdachte, fielen ihm zum ersten Mal die Parallelen von seinem zu Potters Leben auf. Er hatte zwar noch seine Eltern, aber auf Grund seines Namens und dessen Traditionen konnte er eigentlich nur von seinen Erzeugern, anstatt von seinen Eltern sprechen. Auch kamen ihm immer mehr Zweifel über die Richtigkeit der Dinge, die ihn sein Vater im hauseigenen Privatunterricht gelehrt hatte. So musste er zweifelsfrei zugeben, dass auch wenn er sie nicht mochte, die Granger tatsächlich zauberische Qualitäten aufwies, die anderen leider abgingen. Das zweite Eingeständnis, dass er sich an diesem Abend machte, war die Erkenntnis, dass er sich eigentlich nur an Potter rächte, weil dieser sich zu Beginn der Schulzeit wie sein überheblicher Vater James Potter aufgeführt hatte (nach Erzählungen seines Patenonkels). So musste er doch tatsächlich für sich selber zugeben, dass er sich selber einfach nur in seinem Stolz gekränkt gefühlt hatte.
Da er an diesem Abend nicht nur vor dem Kamin saß, sondern auch eine Flasche seines Lieblingsrotweines in der Hand hielt, kam ihm sogar zu später Stunde der Gedanke Potter eine Eule zum Geburtstag zu schicken. Zum Glück war er an diesem Abend nicht mehr fähig, auf Grund seines doch recht angeheiterten Zustandes, die Feder im Malfoystil zu gebrauchen.
Als er am nächsten Morgen unsanft von der Couch rollte und versuchte sich an die Gedanken des vorhergegangen Tages zu erinnern, fiel im das Pergament vor seinen Füßen auf. Höchst konzentriert versucht er seine Hieroglyphen zu entziffern. Als er jedoch bemerkte, worum es da ging, schalt er sich für seine unglaubliche Entgleisung der malfoyischen Erziehung. Dies war einer der wenigen Momente, in denen er die Nachwirkungen seines Lieblingsrotweines nicht bedauerte.
Gegen Mitte August kam seine Mutter wieder aus den Kerkern empor. Mittlerweile hatte er sich schon an das malfoy-untypische Verhalten von ihr gewöhnt, doch dass sie ihn nun belagerte und eindringlich auf ihn einsprach, dass er doch bloß wieder zur Schule gehen sollte um seinen Abschluss zu machen, reizte ihn schon über die Maßen. Schlussendlich und eigentlich nur, um endlich Ruhe zu bekommen, willigte er ein. Dies jedoch brachte ihn wieder zu ganz anderen Gedanken. Man konnte ihm zwar wegen des Vorfalls im Juni nichts nachweisen, doch er wusste, dass eine gewisse Person, bis auf seinen Patenonkel natürlich, in der Schule über ihn Bescheid wusste. Wie würde dieser wohl reagieren, wenn sie sich im Zug das erste Mal wieder gegenüber treten würden? Und warum war das Ministerium bisher noch nicht an ihn herangetreten? Was hatte Potter für Beweggründe sein Wissen im Verborgenen zu halten?
Diese Fragen brachten ihn wieder zu dem gleichen Punkt, wie zum Anfang der Ferien in Malfoy Manor, aber auch neue Fragen taten sich ihm auf. Aus irgendeinem ihm unerfindlichen Grund stellte er ein paar Tage vor der Abreise für sich fest, diese Fragen im kommenden und letzten Schuljahr ergründen zu wollen.
Hogwartsexpress
Nicht wenige seiner Mitschüler und Hauskameraden waren erstaunt über das Auftreten der verbliebenen Familie Malfoy am Gleis 9 3/4 . Auch wenn die Slytherins gewissen Klischees Folge leisteten, waren sie nicht minder erbarmungslos bei ihren Nachfragen als er es bei der lästigen Granger beobachtet hatte. Glücklicherweise hatte er die perfekte Ausrede um sich noch eine Gnadenfrist von ca. einer Stunde zu verschaffen, indem er seine Hauskameraden darauf hinwies, dass er noch weiterhin Vertrauensschüler sei, und gewisse Aufgaben zu erledigen hatte. Leider vergaß er in diesem kurzen Moment die möglichen Auswirkungen, die seine Pflichten als Vertrauensschüler mit sich bringen würden. So stand er nach gerade mal 10 Minuten Abfahrt aus Kings Cross plötzlich unvermittelt Potter gegenüber. Fast schon seine eiskalte Maske verlierend vor Schock schaute er den Schwarzhaarigen an, doch nichts, was er erwartet hatte, traf ein. Keine wüsten Beschimpfungen, keine lächerlichen Versuche slytherintypische Sprüche zu äußern, keinen hasserfüllten Blick und noch nicht einmal die gryffindortypischen Handgreiflichkeiten kamen. Nur eine ihm irgendwie vertraut wirkende emotionslose Maske wurde ihm seitens Potter entgegen gebracht. Das Schlimmste jedoch war, dass der Löwe einfach an ihm vorbei gehen wollte. Sich seines Namens und seiner Position bewusst werdend konnte sich Draco nicht verkneifen aus Gewohnheit, wie auch zur Wahrung seines Gesichts dem schwarzhaarigen Jungen noch schnarrend den Satz: „Du auch wieder hier? Dir ist schon klar, dass er nicht wieder kommen wird?“, nachzuwerfen. Als er Harry aus den Augenwickeln zusammen zucken sah, wurde ihm schlagartig bewusst, dass sich alles geändert hatte. Das war nicht mehr "der-Junge-der-lebte", mit dem er sich jahrelang leidenschaftlich gezofft hatte, dies war ein junger Mann, der gebrochen war, der nicht mehr wusste, wie er seinen Auftrag noch bewerkstelligen konnte. Der Blonde tat also etwas, von dem er nie in seinem Leben dachte es jemals zu tun und verließ schnellen Schrittes den Wagon. Er kapitulierte.
Flashbackende
Der selbsternannte Eisprinz von Slytherin lag mittlerweile im Bett seines Zimmers.
Flashback
In dem letzen Monat war selbst für Malfoy zuviel Ungewöhnliches passiert. So hatte er feststellen müssen, dass er tatsächlich so etwas wie Sympathie und Mitgefühl, was für in vollkommen neu war, für den schwarzhaarigen jungen Mann aus Gryffindor empfand. Da er in solchen Dingen absolut ungeübt und unwissend war, ging er dazu über sich von seinen Freunden zu trennen und seiner neuen Gewohnheit, die er sich in den Ferien angewöhnt hatte, nachzugehen. Anfänglich zog er sich zum Nachdenken in sein Zimmer zurück, doch seine zwei besten Freunde, Blaise Zabini und Pansy Parkinson, bewiesen immer wieder typische Grangerangewohnheiten, sodass er sich gezwungen sah, sich einen möglichst weit von den Kerkern entfernten Ort zu suchen. So geschah dann das Unglaubliche, dass er anscheinend den gleichen Gedanken gefasst hatte wie Potter. Als dieser ihm unvermittelt erlaubte sich zu ihm zu gesellen, brauchte Draco nur eine Sekunde um festzustellen, dass sich ihm nun die Möglichkeit bot entschlossen aber mit Bedacht seinen Plan zur Beantwortung seiner doch quälenden Fragen umzusetzen. Diese Stunden der Zweisamkeit, dieser stillschweigenden Zweisamkeit, brachten ihn näher an Potter heran, als er es je für möglich gehalten hatte. Ihm fielen sogar die Parallelen ihrer Freunde auf, obwohl sein bester Freund Blaise bei weitem nicht so stumpfsinnig war wie dieses Wiesel. Jedoch seine Aktion heute in der Bibliothek versetzte ihm einen herben Rückschlag. Als er an ihrem allabendlichen Treffpunkt ankam, fand er nichts als Leere vor, die ihm irgendwie einen kleinen Stich versetzte. Er hätte sich für sein Verhalten am Mittag am liebsten selbst geohrfeigt, konnte er es doch einfach nicht lassen, in Gegenwart anderer seine Fassade aufrecht zu erhalten Nun zahlte er den Preis dafür. Die kurzzeitige Erleichterung, als er Harry auf den Tribünen des Quidditchfeldes erblickte, brachte ihn selbst zum Staunen. Hatte er sich schon so an die Gegenwart des Goldjungen gewöhnt? Als Harry ihm jedoch unmissverständlich klar machte, dass er tatsächlich allein sein wollte, schluckte er den bissigen Kommentar, der ihm auf den Lippen brannte, und besann sich eines Besseren. Er wollte dem Gryffindor damit ein deutliches Zeichen geben, dass er dessen Wunsch akzeptierte, jedoch konnte er es sich nicht nehmen lassen, ihm deutlich zu machen, dass er keineswegs zukünftig weiterhin auf ihr allabendliches Zusammensein verzichten würde. Somit waren seine drei letzen Worte einerseits eine Art Entschuldigung und gleichzeitig die Ankündigung, dass Potter ihn nicht mehr loswerden würde.
Flashbackende
Schlussendlich schlief Draco in seinem Bett ein, mit dem letzten Gedanken, dass er das Mysterium Potter irgendwann lösen würde.
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