Dunklegil.de
Inhalt  
  Prolog
  Kapitel 1 - Wer bin ich
  Kapitel 2 - Fantasybücher
  Kapitel 3 - Mangas
  Kapitel 4 - Galerie
  Kapitel 5 - Slash Pics
  Kapitel 6a - Mein Buch
  => 400 Jahre Dunkelheit
  => 400 Jahre Dunkelheit Fortsetzung ab Kapitel fünf
  => 400 Jahre Dunkelheit Fortsetzung ab Kapitel sieben
  => Zusatzkapitel
  Kapitel 6b - Fan Fiction
  Kapitel 7 - Forum
  Kapitel 8 - Umfragen
  Kapitel 9 - Gästebuch
  Kapitel 10 - Kontakt
  Kapitel 11 - Intern
  Epilog - News
  Impressum
Zusatzkapitel

2. Buch: Louis  

Kapitel ?  

Regen. Der 14. im Monat April. Mit Louis im Arm schlenderten wir eng umschlungen über den Quai St.-Michel in Richtung Île de la Cité. Wir beide trugen Weinrote Samtmäntel über unsere Spitzenhemden. Durch Louis pulsierte frisches, warmes Blut, das seine weiße Vampirhaut menschlich erscheinen ließ. Ich dagegen sah ausgemergelt aus. Mein Blutverlust, den ich Louis zu verdanken hatte, da er mich mehr oder minder gezwungen hat aus ihm einen Unsterblichen zu machen, wirkte sehr intensiv auf meine Haut, abgeschlafft und ausgetrocknet.

Wir waren auf dem Weg zur Comédie Francaise, wodurch sich Louis mein „Erwachen“ erhoffte. Die vielen Sterblichen die sich dort versammelten, waren die besten „Leckerbissen“ in Paris“! Durch die hohe Anzahl von Aristokraten, die sich der theatralischen Kunst widmeten, tummelten sich in dieser Gegend natürlich dementsprechend mehr Mörder, Diebe und andere Verbrecher. Langsam löste ich mich aus den Armen von Louis, ich näherte mich einer dunklen Gasse. Louis fragte mich was ich vorhätte bzw. was ich hörte. Da Louis erst seit ein paar Minuten „tot“ war, hatte er noch keinerlei Wissen über seine neuerworbenen Kräfte gesammelt. Ich forderte ihn mit einem Handwink auf, still zu sein und mir nicht zu folgen.

 Ich spürte die Anwesenheit eines reuelosen Mörders, von zarten 26 Jahren, in einer Seitengasse der Rue St. Honoré sein Opfer beseitigte. Langsam und bedächtig näherte ich mich ihm. Plötzlich schreckte er auf. Ein kurzer Aufschrei. Ich sterbe! Gott hilf mir! Das frische Blut, welches meine Adern füllte, war wie eine Feuersbrunst. Die hungrigen Zellen sogen es auf wie ein Schwamm. Das Gefühl des heißen Blutes, wenn es dir in den Mund strömt, ist unbeschreiblich. Besser als ein köstliches Mahl nach einer Hungerszeit, besser als die Geburt eines Kindes und schöner als die Vereinigung mit seinem Partner. Der Druck der auf einem lastet, wenn man seine Zähne in den wehrlosen Körper eines Sterblichen schlägt. Das platzen der Ader, die uns den einzigen Frieden geben kann. Tot! Der junge Mann mit seinem unrasierten Kinn lag leblos in meinen Armen. Greuel! Mit einem einzigen Armhieb flog der Leichnam auf eines der umliegenden Dächer. Louis, der alles fasziniert beobachtet hat, trat jetzt langsam an mich heran .Es begann eine sehr agité  Unterhaltung.

Warum hast du das gemacht? Konntest du nicht warten? Du könntest jetzt vielleicht in absehbarer Zeit verrückt werden. Außerdem bist du noch zu jung mit deinen 22 läppischen Jahren“, so meine wütende, erschöpfte Stimme aus dem Munde von Armand.

„Ach ja, du warst gerade 19, als du vor 200 Jahren zu dem gemacht wurdest, was du jetzt bist. Und, und, ...und du hättest mich vielleicht nie trinken lassen!“ „Ist in Ordnung. Du hast recht, ich hätte dich nie zu einen von uns gemacht. Aber ich stand an der Schwelle des Todes, ich war von der Pest befallen, deshalb hat mir Santiego das Leben in die Finsternis geschenkt. Ich habe geschworen, nie die „Dunkle Gabe“ weiterzureichen! Und diese Aktion war hinterhältig von dir, und damit das Klar ist, ich kann dich jederzeit ohne Probleme vernichten!“ „Mon Dieu, Monsieur! Ich weiß das alles, du hast mir oft genug davon erzählt. Aber, mon cher, nun ist es passiert und ich bin wissbegierig. Lass uns die Welt umherreisen. Ich möchte alles von ihr sehen.“ „Du bist jung und naiv! Aber lass uns noch eine Weile abwarten, bis du alles gelernt hast, was ein Untoter wissen sollte. Und ich meine nicht die Schauergeschichten, die ich dir erzählt habe.“ „Aber warum kannst du es mir nicht beim Reisen erzählen? Außerdem, hast du mich angelogen, was das ewige Leben angeht?“ „Louis, bitte! Als Vampir siehst du alles anders. Komm!“ Louis entfernte sich zwei Schritte von mir, „Bitte?“. Skeptisch, aber neugierig und sich seiner neuerworbenen Kräfte nicht bewusst, folgte Louis mir. Allenthalben ein anderer Untoter hätte uns sehen können, so schnell waren unsere Bewegungen. Endlich am Turm in der Vorstadt angekommen, wies ich meinen Schützling in die Geheimnisse des Reiches der Finsternis ein.

Warum wir existieren, wie wir existieren und wo es angefangen hat. Nachdem Louis verstand, dass all dies aus einem Zufall entstanden ist und der Dämon, der die ersten „Toten“ beherrschte, in unserem Gewebe und unserem Blut verankert ist und nur durch Blutzufuhr unser toter Körper erhalten wird, begriff er all mählich, dass die Unsterblichkeit eine ewige Reise ist, die nur wenige Auserwählte „überleben“ könnten.

   

Armand’s Tagebucheintragungen

16.September 1803

Louis und ich sind immer noch auf der Suche nach Antoinette, doch sie scheint vom Erdboden verschluckt. Wir hätten sie nicht so früh überrumpeln sollen, sie kommt verständlicherweise nicht so schnell darüber hinweg, dass sie jetzt ein Wesen der Nacht ist. Aber mein Gefährte und Sohn Louis wollte nicht riskieren, dass Antoinette in ihrer Verzweiflung ein Massaker anrichtet. All die Bewohner des kleinen andalusischen Dorfes wären in Gefahr geraten, wenn Antoinette dort geblieben wäre, sie hätte sämtliche Häuser in Brand gesteckt und einen nach dem anderen auf eine grausame Art das Leben genommen.

Nun, jetzt ist sie zwar weit entfernt von Andalusien, aber sie ist psychisch instabiler geworden nach der Verwandlung, nach dem Schritt ins ewige, grauenvolle und dunkle Leben. Ich hatte mich von den hellgrünen Augen, die immer so unschuldig und sanft dreinblicken, überreden lassen die dunkle Gabe an sie weiterzureichen, meine Ader, mein Blut, mein Geschlecht hat sich vergrößert. Nach all den Jahren habe ich nun schon neun verlorenen Menschen das andauernde und Blutrünstige Dasein geschenkt, obwohl ich mich so weit hinunterbewegen wollte. Niemanden wollte ich dieses Leben aufzwingen, geschweige denn schenken. Es ist grauenvoll und deprimierend, das ständige Morden um zu überleben, zu sehen das alles alt wird und stirbt, bloß man selber nicht. Man verändert sein äußeres nicht, man kann es nicht verändern, für ewig!

Antoinette befindet sich also nun irgendwo im brasilianischen Dschungel. Ab und zu finden wir ein zerfetztes und tropfendes totes Tier, dies gibt uns einen Hinweis, wo sie sich befinden könnte. Es ist schwierig in der Hitze der Nacht in einem Gewühl von Pflanzen und Insekten einen bestimmten Weg zu finden. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, bloß in unserem Falle hat die Nadel Beine und ist ständig in Bewegung. Es ist kurz vor Sonnenaufgang und wir müssen uns unbequemerweise eine tiefe Grube graben um den Tag zu überdauern, an einem sicheren Ort. Es ist sehr schwül und daher sehr anstrengend eine Grube auszugraben, gerade im Dschungel. Louis hat sich wie immer aus den Staub gemacht, er denkt wohl er findet Antoinette in diesen letzten Minuten, denn die Sonne wird demnächst ihr tödliches Licht über den Dschungel werfen. An mir liegt es jetzt zumindest unser „Leben“ zu retten. Ich hasse es wenn alle Arbeit auf mich abgeladen wird.

„Armand!“

Was will er denn jetzt schon wieder?

„Armand, komm her, ich habe etwas gefunden. Vergiss deine blöde, dreckige Grube!“

Hat er jetzt zufälligerweise zwei Särge gefunden? So mitten im Dschungel ist das ja ganz normal!

„Hör auf solch spöttische Gedanken zu äußern und bewege deinen Arsch! Mein Gott, warum müsst ihr Alten immer so langsam sein?“

„Reg dich ab Kleiner, was ist denn? Was möchtest du mir denn zeigen? Sei doch nicht so aufgeregt, sonst geht dir womöglich noch einer ab!“

„Halt’s Maul! - Hie ist  eine Höhle und sie ist tief genug um uns vor dem grässlichen Feuerball zu schützen. Ich war schon drinnen und es ist ungefährlich, ich schwör’s bei ...“

„Hör auf mit dem blödsinnigen Geschwafel und lass uns reingehen, es dämmert bereits.“

„Ist ja gut, mein Süßer! Reg’ dich nicht so auf. Bis zu nächsten Dämmerung können wir leider nichts für Antoinette tun. Versuche bitte zu ruhen!“  

 

2.Buch: Louis

Kapitel ??  

Er nahm sich eine Knüpfnadel vom Nähkissen von der Nähmaschine. Die Nadel war im vordersten Teil schmaler und gebogen wie ein Angelhaken. Er betrachtete sie ganz fasziniert und drehte sie im fahlen Licht der Leselampe. Langsam und bedächtig drückte er sie in das zähe Fleisch an seinem Handgelenk. Sorgfältig drehte er die Nadel nach rechts, damit sich der Haken besser im Fleisch festhält. Das kribbelnde, pulsierende Gefühl das dem entweichen des Blutes zugute kommt, erfüllte ihn mit leichtem Schauer. Er konzentrierte sich und zog die Knüpfnadel mit einem plötzlichen Ruck in Richtung Oberarm.

Louis schlug die Augen auf und sah wie Antoinette vor ihm stand, ihr Gesicht hatte sich vor Zorn in eine Fratze verwandelt. Er betrachtete seine Wunden und bemerkte, dass sie sich geschlossen hatten, leicht angewidert strich er sich das getrocknete Blut vom Arm und bemühte sich,  nicht übermäßig elegant, aber trotzdem edel, aufzurichten. Er bemerkte, dass sie ein Stück größer war als das letzte Mal, wo sie sich begegneten. Interessiert und von einer unbestimmten Erregung geleite, betrachtete er sie gründlich; es waren nun schon 97 Jahre vergangen, seit ihrer letzten Begegnung. Sie war passend zum derzeitigen Jahrzehnt gekleidet: Ein kurzes knallbuntes Kleid und die dazugehörigen Plateauschuhe, was ihre Größe erklärte, das Haar zu einem Knoten am Kopf gesteckt. An diese engen Seidenstrümpfe würde er sich wohl nie gewöhnen und sie trug ein grell gelbes Paar davon. Er mochte die 60er Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts überhaupt nicht und sie schien es aus seinen Gedanken zu lesen, denn e erfreute sie sichtlich, aber dieser Zustand hielt nur für ein Paar Sekunden an. Ihr Gesicht verfiel wieder in diese wutverzerrte Fratze.

Trotz der äußerlichen Erscheinung fühlte er sich zu ihr hingezogen. Er wollte nun wissen was ihre Wut hervorriefe, denn es kam ihn nicht in den Sinn was der Grund dafür sein könnte. Und als er sich entschloss sie zu fragen, keifte sie ihm entgegen, weshalb er sich das Leben nehmen wollte und das er doch genau wisse, dass es in der Art wie er es versucht hatte nicht funktionieren würde; ob er den an plötzlichen Wahnsinn leide und er ihr das Herz brechen wolle? Er sah mit betrübten Blick, wie sehr sie sich verändert hatte. Er dachte er kenne seine Schwester, aber in all diesen Jahren des getrennt seins, vollzog sich eine wundersame Veränderung in ihr. Er konnte ihr nicht antworten, tiefe Betrübnis lullte ihn ein und er ließ sich in dem Brokatsessel nieder und ignorierte Antoinettes Vorwürfe. Sie zersprang gleich vor Wut; kreischen  stürzte sie sich auf Louis und ihn bei den Schultern um ihn zur Besinnung zu bringen. Louis besonn sich und schleuderte sie durch den Raum in die Ecke gegenüber, fixierte sie mit scharfen Blick und verfiel wieder in seine Welt voller Trauer. Wie sehr hatte sie sich verändert, zart war sie gewesen und still wie eine Kirchenmaus. Das Geschenk der Finsternis konnte manche Personen überhaupt nicht, oder im Überfluss verändern, was den Charakter betrifft. Antoinette lag weinend in der Ecke und erklärte, wie sie seine Rufe vernommen habe, seine Schmerzensschreie. Dass sie auf der Stelle loszog um ihm Beistand zu leisten. Sie wusste ja nicht, dass er sich in diesem Moment auf dem Boden wälzte und das Blut aus ihm heraus quoll. Sie schluchzte wieder und versank dann in ein leises Wimmern.

Er wusste nicht wie lange sie so da saßen, er bemerkte nur, dass ihn sein Durst nach Blut quälte und das der Morgen schon dämmerte. Langsam, aber zielsicher, begab er sich in die unteren Geschosse seines Refugiums. Müde und verheult trottete Toni hinterher. Er führte sie in eine dunkle Kammer und verschoss diese, er selber zog sich in sein kleines behagliches Zimmer am unteren Ende des langen Korridors zurück, von dort aus begab er sich in eine Kammer und legte sich in den darin befindlichen Sarg und schloss die Augen. Die Finsternis übermannte ihn abermals.

                                                                                 

 
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